Bundestags-Vizepräsident Politik trauert um Peter Hintze

Ein Abgeordneter, der in jeder Fraktion Ansehen genoss – so wird Peter Hintze von allen Seiten gewürdigt. Das politische Berlin verabschiedet sich vom Bundestags-Vizepräsidenten.

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Die führenden deutschen Politiker nahmen im Berliner Dom an einem Trauergottesdienst für den Bundestagsvizepräsidenten teil. Quelle: dpa

Berlin Die deutsche Politik hat am Donnerstag Abschied vom verstorbenen Bundestags-Vizepräsidenten Peter Hintze (CDU) genommen. Parteifreund und Unionsfraktionschef Volker Kauder würdigte Hintze beim Trauergottesdienst im Berliner Dom als außergewöhnlichen Menschen und leidenschaftlichen Politiker. „Über Fraktionen hinweg hat er sich Anerkennung und Respekt erworben“, sagte er. Hintze sei nicht nur Kollege, sondern vielen im Parlament auch guter Freund und verlässlicher Ratgeber gewesen. „Wir werden ihn vermissen.“ Anwesend bei der Trauerfeier waren unter vielen Spitzenpolitikern auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundespräsident Joachim Gauck.

Der studierte Pfarrer Hintze war in der Nacht zu Sonntag im Alter von 66 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben. 1990 wurde er in den ersten gesamtdeutschen Bundestag gewählt und hatte das Mandat seitdem inne. Im Oktober 2013 wählte das Parlament den Rheinländer zum Vizepräsidenten. Sein Tod hatte parteiübergreifend Trauer und Betroffenheit ausgelöst.

Der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Nikolaus Schneider, nannte Hintze in seiner Predigt einen inspirierenden und streitbaren freien Geist. „Der Tod ist nicht fair, klagen wir angesichts des zu frühen Todes von Peter Hintze.“ Die Fürbitten sprachen die Bundestags-Vizepräsidenten Edelgard Bulmahn (SPD), Johannes Singhammer (CSU), Petra Pau (Linke) und Claudia Roth (Grüne).

Im Anschluss an die Trauerfeier wurde auch im Parlament Hintzes gedacht. „Mit ihm verlieren wir einen der erfahrensten und angesehensten Politiker, der unser Land über drei Jahrzehnte mitgestaltet hat“, sagte Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU). Hintzes Wahl zum Vizepräsidenten des Bundestags sei Ausdruck der hohen Wertschätzung gewesen, die er über Fraktionsgrenzen hinweg genossen habe. Die schwere Krankheit habe er mit bewundernswerter Haltung und ohne jede erkennbare Verbitterung ertragen. „Der Politiker wie der Mensch Peter Hintze wird uns fehlen.“

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