49 Ideen für ein neues Wirtschaftswunder

Warum Sie unsere Thesen genau lesen sollten

Beat Balzli
Beat Balzli Ehem. Chefredakteur WirtschaftsWoche Zur Kolumnen-Übersicht: Balzli direkt

Zu den Bundestagswahlen präsentieren wir 49 eigene Thesen gegen die deutsche Saturiertheit. Denn vieles mag derzeit gut sein. Aber wenn zu viele glauben, dass das einfach so weitergeht, wird zu wenig getan, um das Land zu verbessern.

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Deutsche Flagge. Quelle: dpa

1. Weil zu viele glauben, dass vieles in Deutschland richtig läuft.

Das ist zwar nicht falsch, aber gefährlich. Je saturierter die Republik, umso schwächer der Drang, etwas Neues zu versuchen. Laut einer jüngsten Umfrage des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft glauben beinahe zwei Drittel der Deutschen, einen „gerechten Anteil“ am Wohlstand zu erhalten. Selten ging es dem Land so gut wie heute. Kein Wunder, dass die Krisenrhetorik von SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz auf wenig fruchtbaren Boden fällt. Kaum mehr als 2,5 Millionen Menschen gelten laut Statistik als arbeitslos. Das ist der tiefste Wert seit der Wiedervereinigung. Händeringend suchen die Unternehmer Fachkräfte für ihre freien Stellen.

Unter anderem brauchen sie die Menschen für die Sicherstellung ihrer Exporterfolge, die trotz stärkerem Euro weiterhin die ganze Welt nerven, allen voran den US-Präsidenten Donald Trump. Der wirbt pausenlos für amerikanische Produkte, die aber längst nicht alle im Ausland gut ankommen. Selbst Feuerwehrautos „made in USA“, vor denen sich Trump besonders gerne fotografieren lässt, kommen höchstens in Amerika „first“. Die Internationale der Löschhelden kauft ihre Fahrzeuge lieber bei den „bad germans“ ein.

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2. Weil es keine Garantie gibt, dass es einfach so weitergeht.

Bereits heute stagniert hierzulande die Produktivität. Die Infrastruktur zeigt dramatische Verschleißerscheinungen. Der Nachwuchs büffelt in maroden Schulen, und manche Brücke erinnert eher an Europas Süden in den Siebzigerjahren als an die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt. Nicht viel besser sieht es beim Stand der Digitalisierung aus. Während die halbe Republik die Hoodie-Träger im Silicon Valley bewundert, ist bei vielen Deutschen die Wäsche das Einzige, was online ist. Der Rest fühlt sich ausgebremst von einem hoffnungslos lahmen Netz. Zwar verspricht die Politik seit Jahren Besserung. Jedes Wahlprogramm kündigt die digitale Offensive an. Doch passiert ist bislang wenig. Nicht nur das Zukunftsprojekt Industrie 4.0 wird so zur Farce.

3. Weil zu wenig über innovative Lösungen diskutiert wird.

Das beweist der weitgehend inhaltsleere Wahlkampf von Kanzlerin Angela Merkel. Sie vertraut darauf, dass sich die Deutschen in unsicheren Zeiten weniger denn je Experimente wünschen. Also weiter so wie gehabt, lautet das Programm, bis am Ende alle im Zeichen der ruhigen Raute sediert sind.

4. Weil dagegen in diesem Heft sehr viel von innovativen Lösungen die Rede ist.

Nach kontroversen Diskussionen hat die Redaktion der WirtschaftsWoche 49 Ideen entwickelt, damit auch im Deutschland von morgen ein Wirtschaftswunder möglich sein kann.

5. Weil Sie schon immer wissen wollten, welche Veränderungen sich prominente Deutsche wünschen.

Von Schauspielerin Iris Berben über Allianz-Chef Oliver Bäte, Telekom-Vorstand Claudia Nemat, Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht bis hin zu Bankier Friedrich von Metzler haben sich 40 Prominente dem Fotografen Stefan-Thomas Kröger gestellt und unabhängig von den WiWo-Thesen ihren eigenen Vorschlag für ein besseres Deutschland präsentiert.

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