CSU Seehofer erwägt Verbleib als CSU-Parteichef bis 2018

Will Horst Seehofer den Aufstieg eines Nachfolgers verhindern? Ende November wurde er als CSU-Parteichef wiedergewählt. Nun überlegt er laut „Spiegel“, sich schon in diesem Jahr bestätigen zu lassen.

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2018 will Seehofer sein Amt als Regierungschef abgeben. Quelle: dpa

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer erwägt, entgegen allen Ankündigungen bis 2018 CSU-Vorsitzender zu bleiben, um Finanzminister Markus Söder als Nachfolger zu verhindern. Unter Berufung auf Parteikreise berichtete der „Spiegel“, der bis 2017 gewählte CSU-Chef denke daran, sich möglicherweise vom Parteitag Ende dieses Jahres - außerplanmäßig - noch einmal für zwei Jahre im Amt bestätigen zu lassen. Damit wolle er den Aufstieg seines ehrgeizigen Finanzministers verhindern. Solche Mutmaßungen gab es auch schon vorher. Ein Parteisprecher bezeichnete den Bericht am Wochenende als „reine Spekulation“.

Ende November hatte Seehofer bei seiner Wiederwahl beim Parteitag in München einen Dämpfer erhalten. Mit 87,2 Prozent musste er sein bislang schlechtestes Ergebnis einstecken.

Der 66 Jahre alte Seehofer ist seit 2008 CSU-Vorsitzender und bayerischer Ministerpräsident. Das Amt als Regierungschef will er mit der Landtagswahl 2018 abgeben. Das hat er mehrfach angekündigt und zudem deutlich gemacht, dass er Ministerpräsidentenamt und CSU-Vorsitz in eine Hand legen will.

Nach dem Bericht des Nachrichtenmagazins soll eine endgültige Entscheidung über den Plan erst fallen, wenn der weitere Verlauf der Flüchtlingskrise absehbar ist. Sollte der Streit mit der CDU um die Flüchtlingspolitik weiter eskalieren, sei Seehofer entschlossen, bis 2018 Parteichef zu bleiben.

Finanzminister Söder gilt als derzeit aussichtsreichster Kandidat im Rennen um Seehofers Nachfolge. Allerdings habe sich der Franke zuletzt mehrere „Fouls“ geleistet, schreibt der „Spiegel“ unter Verweis auf Seehofers Umfeld. So habe er jüngst in der Flüchtlingskrise ohne Abstimmung mit den Parteichefs eine „Generalaussprache“ der Vorstände von CDU und CSU gefordert.

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