CSU-Vorsitzender Seehofer fordert Ende der CSU-Debatte über Merkel

Trotz der tiefen Spaltung seiner Partei demonstriert CSU-Chef Horst Seehofer Einigkeit und ruft seine Anhänger dazu auf, sich im Wahlkampf hinter Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu stellen.

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Während sich die Vorsitzenden von CDU und CSU mittlerweile darüber einig sind, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die gemeinsame Spitzenkandidatin im Bundestagswahlkampf ist, ist die CSU selbst weiterhin tief gespalten. Quelle: dpa

München CSU-Chef Horst Seehofer fordert ein Ende der parteiinternen Debatte über die neuerliche Kanzlerkandidatur von CDU-Chefin Angela Merkel. „Wir gehen mit Angela Merkel in die Wahl, und wir werden die Wahl gewinnen“, sagte Seehofer am Montag vor einer CSU-Vorstandssitzung in München. Dis CSU stehe hinter der Kanzlerin, diese Entscheidung sei gefallen und gut begründet, betonte er. Eine aktuelle Umfrage hatte allerdings gezeigt, dass die CSU-Anhänger weiter tief gespalten sind, was die Unterstützung von Merkels neuer Kandidatur angeht: 59 Prozent sind dafür, aber 39 Prozent dagegen.

Seehofer räumte ein, dass es „zwei Gruppen“ in der CSU gebe. „Wir müssen beide Gruppen ernstnehmen und beide zusammenführen.“ Das sei jetzt die Aufgabe der Parteispitze und auch jedes einzelnen Abgeordneten. „Abgeordnete sollen nach den gefallenen Entscheidungen jetzt nach vorne schauen und die Mutmacher sein“, verlangte er. „Mit einer Eigentherapie ist man noch nie Wahlsieger gewesen.“

Der bayrische Ministerpräsident kündigte zudem an, nach seiner Reise zum russischen Präsidenten Wladimir Putin auch den ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko zu besuchen. Seehofer Der kündigte an, er habe mit Poroschenko für April einen Besuch in Kiew vereinbart. Der genaue Termin sei bei einem Gespräch am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz noch nicht festgelegt worden. Bereits Mitte März will Seehofer zum zweiten Mal binnen 13 Monaten nach Moskau fliegen.

Mit der Reise in die Ukraine könnte der CSU-Chef Kritikern begegnen, die ihm eine zu große Nähe zu Putin in der Ukraine-Krise vorwerfen. Seehofer hatte sich kritisch über die Sanktionen gegen Russland geäußert, die Deutschland mit seinen westliche Partnern infolge der russischen Annexion der Halbinsel Krim verhängt hatten. Auch die russische Unterstützung der Rebellen im Krieg in der Ost-Ukraine ließ andere Politiker auf Distanz zu Putin gehen. Seehofer bekräftigte, er plane in diesem Jahr auch Reisen nach China und in die USA. Unternehmen aus Bayern pflegen zu allen Ländern enge Wirtschaftsbeziehungen.

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