Daten zur Energiewende Trotz Wachstum sinkt der Stromverbrauch

2014 haben erneuerbare Energien die Braunkohle verdrängt - sowohl bei Verbrauchs- als auch bei Erzeugungsmengen. Zudem sank der Stromverbrauch. Weitere Faktoren könnten eine Strompreissenkung begünstigen.

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Strom kommt aus der Steckdose? In Deutschland haben erneuerbare Energien die Braunkohle abgelöst. Quelle: dapd

Berlin Im deutschen Strommarkt hat es 2014 gleich mehrere Trendwenden gegeben. Zum einen haben erneuerbare Energien sowohl bei Erzeugung als auch beim Verbrauch den Spitzenplatz vor der Braunkohle übernommen. Steinkohle und Erdgas werden hingegen immer stärker zurückgedrängt, zugleich sanken nach mehreren Jahren mit Steigerungen die Treibhausgasemissionen.

Und trotz Wirtschaftswachstums sank der Stromverbrauch um 3,8 Prozent, der zweitstärkste Rückgang seit 1990. Das ergaben Datenauswertungen der renommierten Denkfabrik Agora Energiewende, die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegen.

Zugleich gab es erhebliche Schwankungen, je nach Wetter: Während Solar-, Wind-, Wasser- und Biomasseenergie am 11. Mai 80 Prozent des deutschen Stromverbrauchs sichern konnten, waren es am 12. November nur zehn Prozent.

Daher sind weiter erhebliche Kraftwerkskapazitäten notwendig, viele Anlagen rechnen sich aber wegen zu weniger Betriebsstunden kaum noch. Im Frühjahr wird das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld (Bayern) vom Netz gehen, zugleich werden bis zu 2280 Megawatt an neuen Kapazitäten bei der Windkraft im Meer erwartet.

Der Stromexport stieg erneut auf ein Rekordniveau, das Überangebot hielt die Einkaufspreise auf niedrigem Niveau, auch die Umlage zur Förderung von erneuerbaren Energien ist erstmalig gesunken. Agora-Direktor Patrick Graichen betonte: „Wenn man will, könnte man die Strompreise um einen halben Cent je Kilowattstunde senken.“

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