Der Tag nach dem Berlin-Attentat im Überblick Terror-Miliz IS beansprucht Anschlag für sich

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De Maizière: „Kein Zweifel, dass es sich um Anschlag handelt“

++13.36 Uhr++
Der Berliner Polizeipräsident Klaus Kandt äußert Zweifel daran, ob der festgenommene Pakistaner der Täter ist. "Es ist unsicher, ob das wirklich der Fahrer war", erklärt Kandt. Die Ermittlungen dauerten allerdings noch an. Es würden unter anderem DNA-Proben mit Spuren in dem Sattelschlepper abgeglichen, und der Mann werde auf Schmauchspuren, also Rückstände von Schießpulver, an den Händen untersucht.

++13.20 Uhr++
Berlins Innensenator Andreas Geisel verspricht für die kommenden Tage, die Polizeipräsenz "deutlich sichtbar zu erhöhen". Polizeipräsident Klaus Kandt erläutert auf einer Pressekonferenz des Senats, man werde an den Eingängen der Weihnachtsmarkt Steinbarrieren errichten und "robuste Präsenz" zeigen. Das heiße, die Polizei werde mit Maschinenpistolen patrouillieren.

++13.15 Uhr++
Die "Welt" meldet auf ihrer Online-Präsenz, dass der Täter noch auf freiem Fuß sei. "Wir haben den falschen Mann", zitiert das Blatt einen ranghohen Polizeiführer. “Und damit eine neue Lage. Denn der wahre Täter ist noch bewaffnet auf freiem Fuß und kann neuen Schaden anrichten.” Die Berliner Polizei ruft die Bürger der Hauptstadt wieder zu besonderer Wachsamkeit auf.

++13.13 Uhr++
Berlins Bürgermeister Michael Müller zeigte sich fassungslos. „Es ist mal wieder ein Anschlag auf unser aller Freiheit.“ Er lobte die Arbeit der Berliner Polizei sowie der Krankenhäuser, die sich sofort auf die Ausnahmesituation eingestellt hätten. Die Arbeit vor Ort sei professionell und unaufgeregt abgelaufen. Um 18 Uhr gibt es einen Trauergottesdienst an der Gedächtniskirche. „Berlin kann es nicht geben ohne das friedliche Zusammenleben der Menschen aller Religionen und Lebensweisen“, betonte Müller.

++12.43 Uhr++
Bundesinnenminister Thomas de Maiziere hat sich vor der Presse geäußert. Er sagt, es gäbe „keinen Zweifel mehr, dass es sich um einen Anschlag handelt.“ Die zweite Person, die im Lkw saß, sei erschossen worden. „Wann der Schuss abgegeben worden ist, ist Gegenstand der Ermittlung.“ Ein möglicher Tatbeteiligter sei von der Polizei festgenommen worden, streite die Tat aber ab. Die Ermittlungen würden offen weitergeführt. De Maiziere kündigte zudem an, die Öffentlichkeit sobald als möglich über erste Ermittlungsergebnisse zu informieren. Er verstehe jeden Einzelnen, der Sorgen habe, sein Leben offen weiterzuleben. „Ich sage aber aus Überzeugung, weichen wir nicht zurück und lassen wir unser Leben nicht von Angst bestimmen.“ Ob eine Terrororganisation für die Tat verantwortlich sei, sei noch offen. Es gebe kein offizielles Bekenntnis des Islamischen Staats, das müsse aber weder in die eine noch in die andere Richtung etwas heißen, so der Minister. „Die Ermittler arbeiten mit Hochdruck.“

++12.04 Uhr++
Der Anteil der Bürger, die die Terroranschläge der Vergangenheit beunruhigen, ist in den vergangenen zwei Jahren steil angestiegen. Mittlerweile fürchten 80 Prozent, dass der Terrorismus weltweit zunimmt, 70 Prozent, dass es zu einem größeren Anschlag in Deutschland kommen wird, wie eine Umfrage aus der vergangenen Ausgabe der WirtschaftsWoche zeigt.

++11.57 Uhr++
Der festgenommene Terror-Verdächtige bestreitet die Tat. Der 23 Jahre alte Mann streite alles ab, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen.

++11.50 Uhr++
Boris Pistorius (SPD), Innenminister von Niedersachsen, ist gegen eine Schließung der Weihnachtsmärkte. Eine Schließung wäre falsch“ und würde den Terroristen in die Hände spielen, sagt Pistorius und nennt die Franzosen mit ihrem Umgang nach den Terroranschlägen in Paris als Bespiel. Der SPD-Innenminister fordert die Bürger auf: „Lassen Sie uns auf die Weihnachtsmärkte gehen!“



++11.43 Uhr++
Die Bundeswehr hilft bei der Betreuung und Versorgung der Verletzten. Einige von ihnen würden im Bundeswehr-Krankenhaus in der Hauptstadt behandelt, sagt ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Das Universitätsklinikum Charite hatte nach eigenen Angaben insgesamt 16 Verletzte aufgenommen, darunter mehrere Schwerstverletzte.

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