Deutschlandtrend Deutsche fühlen sich trotz Anschlag sicher

Einer Umfrage zufolge sieht ein Großteil der Deutschen keine erhöhte Gefahr im Land. Sorge macht ihnen die Lage in Syrien. Bei einer Wahl wäre die AfD weiterhin drittstärkste Kraft – doch an der Spitze ändert sich etwas.

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Polizeibeamte stehen vor dem Signal-Iduna-Park in Dortmund. Es hatte einen Anschlag auf den Mannschaftsbus des BVB gegeben. Quelle: dpa

Berlin Ein Großteil der Deutschen fürchtet, dass der syrische Bürgerkrieg zu einem Krieg über die Region hinaus werden könnte. Nach dem am Donnerstag veröffentlichten ARD-Deutschlandtrend gehen davon 72 Prozent der Befragten aus. Jeder Vierte glaubt nicht an eine Ausweitung über die syrischen Grenzen hinaus.

Zwei von drei Bürgern sorgen sich aber, dass der Konflikt zwischen den USA und Russland eskalieren könnte. 29 Prozent der Befragten teilen diese Ängste nicht. Nach dem mutmaßlichen Giftgasangriff auf syrische Rebellen ist es zu schweren Spannungen zwischen den USA und Russland gekommen.

Die Hälfte der Befragten sagte, es sei nicht gut, dass die USA stärker gegen den syrischen Präsidenten und Verbündeten Russlands Baschar al-Assad vorgehen würden. Dagegen befürworteten dies 44 Prozent.

Die Lage in Deutschland sieht der Umfrage zufolge eine große Mehrheit auch nach dem Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund (BVB) als sicher an. Demnach sehen 82 Prozent der Befragten keine erhöhte allgemeine Gefahr. Bei 17 Prozent war das Unsicherheitsgefühl gestiegen. Nach der Erhebung glauben 56 Prozent der Bürger, dass Deutschland gegen terroristische Angriffe gut geschützt sei. 42 Prozent sahen hier dagegen Mängel.

Mit Blick auf die Wahlzettel haben sich die Tendenzen in Deutschland geändert. In einer Umfrage zur Bundestagswahl liegt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Direktvergleich wieder vor ihrem SPD-Herausforderer Martin Schulz. Im Fall einer Direktwahl würden sich laut dem am Donnerstagabend veröffentlichen ARD-Deutschlandtrend derzeit 46 Prozent für die Amtsinhaberin und 40 Prozent für den SPD-Chef entscheiden.

Vor drei Wochen hatten sich im ARD-Deutschlandtrend noch 45 Prozent für Schulz und 36 Prozent für Merkel ausgesprochen. Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die Union der Umfrage von Infratest dimap zufolge auf 34 Prozent. Das wären zwei Punkte mehr als in der vorherigen Umfrage. Die SPD blieb bei 31 Prozent.

Drittstärkste Kraft würde demnach die AfD mit unverändert elf Prozent. Auch die Werte für die Grünen (acht Prozent) und die FDP (sechs Prozent) blieben im Vergleich zur vorherigen Umfrage gleich. Die Linke verlor einen Punkt auf sieben Prozent.

Die Zufriedenheit mit der Bundesregierung aus CDU, CSU und SPD ist wieder gestiegen. 53 Prozent der Befragten äußerten sich zufrieden oder sehr zufrieden. Das waren neun Prozentpunkte mehr als im Vormonat. Im März war eine deutliche Mehrheit noch unzufrieden. Die Bundestagswahl findet am 24. September statt. Für den ARD-Deutschlandtrend befragte Infratest dimap für den Direktvergleich zwischen Merkel und Schulz am Montag und Dienstag 1002 Wahlberechtigte. Für die Sonntagsfrage nannte das Institut einen Erhebungszeitraum von Montag bis Mittwoch mit 1502 Befragten.

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