Die Worte der Woche "Auf meinem Schreibtisch steht immer ein Atomknopf"

Wirtschaftlicher Fortschritt mit sozialer Gerechtigkeit, Kim Jong-uns Drohungen und die Einigung der UN-Mitgliedstaaten beherrschten diese Woche die Schlagzeilen. Die Zitate der Woche.

„Der Leitgedanke der sozialen Marktwirtschaft kann auch in der Zeit des digitalen Fortschritts unser Kompass sein“Angela Merkel, geschäftsführende Bundeskanzlerin (CDU), bekennt sich im verflixten 13. Jahr ihrer Regierungsära zum Grundprinzip des Nationalökonomen Alfred Müller-Armack. Nach ihm sollte wirtschaftlicher Fortschritt mit sozialer Gerechtigkeit einhergehen. Ein Regierungsprogramm dafür hat die Kanzlerin im Wartestand allerdings nicht, ihr fehlt eine handlungsfähige Regierungsmannschaft. So wirkte ihre Neujahrsansprache eher verhalten, geschmückt mit Versprechungen und Mutmacher-Appellen. Quelle: dpa
„Wir leben in gesamtwirtschaftlich goldenen Zeiten. Besser wird es nicht mehr“Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), geht mit Optimismus ins neue Jahr. Er prophezeit ein Wirtschaftswachstum von mindestens 2,2 Prozent, verbunden mit einer weiter sinkenden Arbeitslosenquote. Die kommende Bundesregierung hätte also gute Startbedingungen. Doch Deutschland läuft Gefahr, sich vom Boom einlullen zu lassen. Der Ausbau der digitalen Infrastruktur sei dürftig, klagt der Top-Ökonom, die Bürokratie blockiere Investitionen, und die Rahmenbedingungen für Start-ups seien schlecht. Quelle: dpa
„Durch Schreierei und gegenseitige Beschimpfungen wird die Demokratie geschwächt“Wolfgang Schäuble, Bundestagspräsident (CDU), versucht wenigstens im kleinen Saal zu erreichen, was auf der großen Weltbühne nur selten klappt: zuhören, nachdenken und dann erst reden. Dem Deutschen Bundestag und seinen 709 Abgeordneten mangelt es häufig an einer Debattenkultur und dem Respekt vor Andersdenkenden. Ob sich das im neuen Jahr grundsätzlich ändern wird, ist fraglich. Denn jetzt hat auch die AfD ein Wörtchen mitzureden. Quelle: dpa
„Ich rufe die Alarmstufe Rot für unsere Welt aus“ António Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen, zeichnet ein düsteres Bild der Welt. Sorgen bereiten ihm vor allem die nordkoreanischen Atomwaffen, der wachsende Nationalismus, die Menschenrechtsverletzungen, Fremdenhass und der Klimawandel. Gegen das Bündel der globalen Verfehlungen setzt er die Hoffnung auf eine gemeinsame Konfliktlösung. Sein dringender Appell richtet sich an die 193 UN-Mitgliedstaaten. Aber die tun sich schwer, einen Konsens zu finden – trotz drängender Worte und drohender Apokalypse. Quelle: REUTERS
„Auf meinem Schreibtisch steht immer ein Atomknopf“Kim Jong-un, Nordkoreas Machthaber, droht auch zum Jahresbeginn wieder mit dem Einsatz nuklearer Waffen. Bereit zum Abschuss richteten sie sich insbesondere auf die Erzfeinde USA und Südkorea. Die Welt hofft, dass es bei der Sprengkraft der Worte bleibt. Die große Unbekannte in diesem perfiden Kräftemessen ist der in seinem Selbstwertgefühl schnell gekränkte US-Präsident Donald Trump. Der prahlte über Twitter schon damit, er habe einen viel größeren Knopf. Streit um Erstschlagskapazitäten auf Kindergartenniveau – so weit ist es gekommen. Quelle: REUTERS
„Wir sind so unvorstellbar unbedeutend, wie das Universum unvorstellbar groß ist“Hermann Nicolai, Direktor des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik, erdet mit einem schlichten Vergleich all diejenigen, die glauben, die Menschheit sei Krone und Zentrum der Schöpfung. Zumindest die Zeitgeschichte gibt einem der renommiertesten deutschen Physiker recht. Das Universum samt seinen Rätseln ist rund 13,7 Milliarden Jahre alt. Dagegen besteht die Erde gerade einmal 4,6 Milliarden Jahre. Und der Homo sapiens bewegt sich erst seit zwei Millionen Jahren über die Erdkruste. Quelle: dpa
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