Die Worte der Woche : "Dieses Krebsgeschwür muss endlich behandelt werden"

„Dieses Krebsgeschwür muss jetzt endlich richtig behandelt werden, und zwar nicht mit Puder, sondern mit Chemotherapie“

Uwe Hück, Porsche-Betriebsratschef, hat mit einer drastischen Kampfansage den Burgfrieden mit den Audi-Verantwortlichen beendet. Er sieht sein Unternehmen in der Dieselabgasaffäre hinters Licht geführt, weil die Ingolstädter an Porsche 850.000 manipulierte Motoren lieferten. Endgültig dürfte ihm der Kragen geplatzt sein, als bekannt wurde, dass es seit den Neunzigerjahren illegale Absprachen zwischen VW, Audi, Porsche, BMW und Daimler über Technik, Kosten und den Umgang mit Zulieferern gegeben haben soll. Wenn sich der Verstoß gegen das Kartellrecht tatsächlich bestätigt, wäre das Betrug an Konkurrenten, Lieferanten und an Millionen Kunden.

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„Die deutschen Kreditinstitute haben zehn Milliarden Euro in ihren Tresoren zusätzlich gelagert“

Carl-Ludwig Thiele, Mitglied im Vorstand der Bundesbank, weiß, warum die Tresore der Banken derzeit aus allen Nähten platzen. 0,4 Prozent müssen sie seit Sommer 2016 als Strafzins bezahlen, wenn sie ihr Geld über Nacht bei der Europäischen Zentralbank (EZB) parken. Solange die Tresorkosten aber niedriger sind als die Negativzinsen, wird der Bargeldberg weiter wachsen.

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„Ich liebe den Präsidenten. Er hat echt gutes Karma“

Anthony Scaramucci, neuer Kommunikationschef im Weißen Haus, gleicht einem politischen Chamäleon. Noch vor zwei Jahren stempelte er Donald Trump als stümperhaften Politiker ab, jetzt geht der Jurist und ehemalige Hedgefondsmanager auf Schmusekurs zu seinem Präsidenten. Die Frage bleibt, warum Trump seinen einstigen Kritiker ins Amt gehoben hat, gilt er doch als äußerst nachtragend. Vielleicht berief er ihn, weil auch Scaramucci sich gern mit den Medien anlegt und, ähnlich wie Trump, unberechenbar ist.

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„Das können wir nicht hinnehmen. Das ist auch eine Frage der Selbstachtung unseres Landes“

Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident, gilt als Mann der diplomatisch wohldosierten Worte. Die autoritären Drohgebärden des türkischen Staatschefs Recep Tayyip Erdoğan haben jetzt auch seine Toleranz überstrapaziert. Steinmeiers ungewöhnlich undiplomatischen Worte richten sich gegen die willkürliche Verhaftung von Menschenrechtsaktivisten, aber auch gegen die Verhaftungswellen seit dem Putschversuch. Seine Reaktion ist keine Einmischung in türkische Angelegenheiten, sondern ein Verweis auf demokratische Grundwerte.

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„Wir können dem Druck der Straße und aus dem Ausland nicht nachgeben“

Beata Szydło, polnische Ministerpräsidentin, beharrt auch nach dem Veto des Staatspräsidenten Andrzej Duda und Sanktionsdrohungen der EU auf der Justizreform, die die Unabhängigkeit der Gerichte massiv einschränken würde. Nach der Entmachtung des Rundfunkrats und Massenentlassungen von Regierungskritikern wird der einstige Musterknabe der EU immer mehr zum Problemfall.

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„Wer auf Zeit spielt und versucht, das Thema bis zur Bundestagswahl zu ignorieren, verhält sich zynisch“
Martin Schulz, SPD-Kanzlerkandidat, startet einen erneuten Versuch, um sich aus dem anhaltenden Umfragetief zu befreien. Nach seinen Steuer- und Investitionsvorschlägen soll nun die Flüchtlingskrise mehr Wähler ins sozialdemokratische Lager ziehen. Auch wenn Kanzlerin Merkel bei ihrem Nein zur Obergrenze bleibt und ihr viele Bürger die Grenzöffnung von 2015 noch übel nehmen: Der Vorstoß des Sozialdemokraten bietet nichts Neues, zumal er als Präsident des Europäischen Parlaments Merkels Politik ja gestützt hatte.

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