Berlin Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble will ein Steuerschlupfloch für ausländische Aktienhalter deutscher Unternehmen stopfen, durch das jährlich Milliardeneinnahmen verloren gehen. Dabei gehe es um die Besteuerung von Dividenden, hieß es am Samstag in Regierungskreisen, die im Kern einen Bericht der „Wirtschaftswoche“ bestätigten.
Demnach umgehen ausländische Investoren derzeit mit legalen Mitteln die Kapitalertragssteuer, nach der ein Viertel der Dividende dem Fiskus überlassen werden muss.
Um das zu erreichen, würden Großanleger wie Investmentfonds ihre Aktienanteile unmittelbar vor der Ausschüttung der Dividende einem deutschen Investmentfonds übertragen, hieß es.
Der deutsche Fonds müsse auf die Dividende im Gegensatz zu ausländischen Anlegern keine Kapitalertragssteuer zahlen. Nach der Dividendenauszahlung würden die Aktien den ausländischen Haltern zurückübertragen. Die eingesparte Steuer werde dabei geteilt. Die entgangenen Steuereinnahmen summierten sich auf Milliardenbeträge, hieß es. Wann die Arbeiten an dem Gesetzentwurf abgeschlossen werden, sei noch nicht genau abzusehen.