Fakten zur Wahl in Mecklenburg-Vorpommern Was man über die Landtagswahl wissen sollten

Die Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern hat begonnen. Seit zehn Jahren wird das Land von einer SPD/CDU-Koalition regiert. Heftige Debatten im Vorfeld der Wahl und eine starke AfD sorgen in diesem Jahr für Wirbel. Alles Wichtige zur Wahl am 4. September.

DER STIMMUNGSTESTDie Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern hat am Sonntag begonnen. Umfragen sahen die SPD zuletzt mit 28 Prozent vorn. Das wäre ein herber Verlust im Vergleich zur Wahl vor fünf Jahren. Damals siegten die Sozialdemokraten mit 35,6 Prozent. Mit Spannung wird das Abschneiden der AfD erwartet. Sie könnte nach Umfragen mit mehr als 20 Prozent als zweitstärkste Kraft vor der CDU ins Schweriner Schloss einziehen. Würden die Umfrageergebnisse bestätigt, könnten SPD und CDU ihre Koalition fortsetzen. Alternativ könnte es auch knapp für Rot-Rot-Grün reichen. Das Interesse am Urnengang in Mecklenburg-Vorpommern ist auch außerhalb des Bundeslandes groß. Die Wahl gilt - zusammen mit der Wahl zum Abgeordnetenhaus in Berlin in zwei Wochen - bereits als Stimmungstest für die Bundestagswahl im nächsten Jahr. Offen ist, ob dies mehr Wahlberechtigte an die Urnen bringt als vor fünf Jahren. Damals betrug die Wahlbeteiligung nur 51,5 Prozent. Quelle: dpa
DIE FAKTENRund 1,33 Millionen Wahlberechtigte sind zur Stimmabgabe aufgerufen. Das ist die bislang niedrigste Zahl - Ausdruck jahrelanger Abwanderung und geringer Geburtenzahlen. Die Wahlbeteiligung hatte bei der Landtagswahl 2011 mit 51,5 Prozent den bisherigen Tiefpunkt erreicht. Zur Landtagswahl schicken 17 Parteien 382 Kandidaten ins Rennen um die 71 Parlamentssitze in Schwerin. Dazu kommen 7 Einzelbewerber. Am Wahlsonntag öffnen knapp 1700 Wahllokale, etwa 13 000 Wahlhelfer werden im Einsatz sein. (Das Bild zeigt die aufgehende Sonne über der Insel Rügen). Quelle: dpa
DAS WAHLRECHTJeder Wähler hat zwei Stimmen. In den 36 Wahlkreisen wird per Erststimme je ein Abgeordneter direkt gewählt. Die übrigen 35 Mandate werden entsprechend der Zweitstimmen über die Landeslisten auf die Parteien verteilt. Quelle: dpa
DIE AUSGANGSLAGE: Bislang waren fünf Parteien im Landtag vertreten. Stärkste Kraft war bei der Wahl 2011 mit 35,6 Prozent der Stimmen die SPD (27 Sitze) geworden, gefolgt von ihrem Koalitionspartner CDU mit 23,0 Prozent (18). Stärkste Oppositionspartei wurde die Linken mit 18,4 Prozent (14). Die Grünen kamen auf 8,7 Prozent (7). Die rechtsextreme NPD war mit 6,0 Prozent im Parlament geblieben (5 Sitze) - als einzige NPD-Fraktion in einem der 16 Bundesländer. (Das Bild zeigt den Landtagssitz von Mecklenburg-Vorpommern: das Schweriner Schloss) Quelle: dpa
DAS PERSONALDie achtteilige Bildkombo zeigt die Spitzenkandidaten für die Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern: (obere Reihe l-r): den Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, Erwin Sellering (SPD), den Fraktionschef der Linken im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern, Helmut Holter, den Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern, Jürgen Suhr, den AfD-Landessprecher Leif-Erik Holm sowie (untere Reihe l-r) den Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern, Lorenz Caffier (CDU), die Abgeordnete der Grünen im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern, Silke Gajek, die Spitzenkandidatin der FDP, Cècile Bonnet-Weidhofer, und den Fraktionsvorsitzende der NPD im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern, Udo Pastörs. Quelle: dpa
DIE WAHLKAMPFTHEMENDie Flüchtlingsfrage und die Auswirkungen auf die Gesellschaft dominierten die öffentlichen Diskussionen. In einer Umfrage war Zuwanderung das meistgenannte Thema für die Wahlentscheidung. Danach folgten soziale Gerechtigkeit, Arbeitslosigkeit, Wirtschaft und Familie. Entsprechend lauten die Wahlversprechen. Sie reichen von mehr Tariftreue bei Löhnen, Ost/West-Rentenanpassung und mehr Geld für Kinderbetreuung sowie benachteiligte Regionen bis hin zu zusätzlichen Polizisten, mehr Landärzten, weniger Bürokratie und mehr Ökolandbau. Quelle: dpa
DIE UMFRAGEWERTEWenige Tage vor der Landtagswahl sehen Umfragen die SPD mit 28 Prozent wieder vorn. Ihr Koalitionspartner CDU kommt darin auf 20 bis 22 Prozent und liefert sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der noch nicht im Landtag vertretenen AfD mit Werten von 21 bis 23 Prozent. Die Linke als bislang drittstärkste Kraft fällt mit 13 bis 15 Prozent auf Platz vier zurück. Die Grünen können mit 5 bis 6 Prozent darauf hoffen, im Parlament zu bleiben. Alle anderen Parteien, darunter die FDP und die NPD (beide 2 bis 3 Prozent), blieben in den Umfragen unterhalb der 5-Prozent-Hürde. Quelle: dpa
DIE OPTIONENWürden die Umfrageergebnisse am Wahltag bestätigt, könnten SPD und CDU ihre Koalition möglicherweise mit knapper Mehrheit fortsetzen. Alternativ könnte es auch knapp für Rot-Rot-Grün reichen, was mit Sellering als Regierungschef aber als unwahrscheinlich gilt. SPD, CDU, Grüne und Linke schlossen eine Zusammenarbeit mit der rechtspopulistischen AfD bereits aus. Quelle: dpa
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