Fall Anis Amri Erste Durchsuchungen bei Berliner Polizisten

Nach dem Anschlag in Berlin wurde bekannt, dass Ermittlungsakten zurückdatiert und abgemildert wurden. Möglicherweise sollte so Untätigkeit der Behörden vertuscht werden. Nun wurde das Umfeld eines Beamten durchsucht.

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Ermittler gehen der Frage nach, ob der verheerende Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt hätte verhindert werden können. Quelle: dpa

Berlin Nach der mutmaßlichen Manipulation von Akten im Fall des Attentäters Anis Amri ist am Montag das Umfeld eines beschuldigten Berliner Beamten durchsucht worden. Seit Freitag seien zudem Wohnräume und Arbeitsplätze von mehreren seiner Kollegen des Landeskriminalamtes durchsucht worden, sagte der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, am Montag. Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet. Beschlagnahmt wurden Handys, Laptops und Speichermedien. Die Kollegen des Beschuldigten gelten laut Staatsanwaltschaft als Zeugen.

Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) hatte Strafanzeige gestellt, nachdem bekannt geworden war, dass Ermittlungsakten zu Amri nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche zurückdatiert und abgemildert wurden. Möglicherweise sollte so Untätigkeit der Behörden vor dem Attentat vertuscht werden. Es geht um die Frage, ob der verheerende Anschlag hätte verhindert werden können, wenn Amri wegen anderer Delikte vorher verhaftet worden wäre.

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