Feuertod des Asylbewerbers Oury Jalloh Sachsen-Anhalts Landtag erhält Akteneinsicht

Der Landtag in Sachsen-Anhalt erhält Einsicht in die Ermittlungsakten im Fall Jalloh. Der Asylbewerber war in einer Gefängniszelle in Dessau ums Leben gekommen. Es gibt Streit darüber, ob Jalloh Suizid begangen hat.

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Ein mit Sensoren, Schweinehaut und Fett versehener Dummy ist in einem Raum im Institut für Brand- und Löschforschung nach einer Brandanalyse im Todesermittlungsverfahren des damals in Deutschland lebenden Sierra Leoner, Oury Jalloh, befestigt. Quelle: dpa

Magdeburg Fast 13 Jahre nach dem Feuertod des Asylbewerbers Oury Jalloh in einer Gefängniszelle in Dessau erhält der Landtag von Sachsen-Anhalt Einsicht in die Ermittlungsakten. Das habe Landesjustizministerin Anne-Marie Keding (CDU) dem Kabinett am Dienstag in Magdeburg berichtet, sagte Regierungssprecher Matthias Schuppe.

Das Parlament hatte vor knapp zwei Wochen die Akteneinsicht zu den Ermittlungen gefordert. Keding hatte jedoch gesagt, ein Beschluss des Landtages reiche nicht, es brauche das Votum des Rechtsausschusses. Das ist laut Schuppe nun doch nicht mehr notwendig.

Auch nach umfangreichen Ermittlungen und zwei Landgerichtsprozessen ist unklar, wie der an Händen und Füßen gefesselte Mann aus Sierra Leone in der Polizeizelle ums Leben kam. Zuletzt hatte die Staatsanwaltschaft Halle die Ermittlungen eingestellt. Jallohs Familie hatte Beschwerde dagegen eingelegt. Das Landesparlament will sich ebenfalls mit dem Fall und den Ermittlungen befassen.

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