Flüchtlinge Bundespräsident prangert Brandanschläge an

Joachim Gauck fährt drei Wochen nach einem Anschlag auf ein Flüchtlingsheim nach Bautzen. Dort verurteilt er fremdenfeindliche Übergriffe. Und mahnt die Bautzener Bürger, andere Verhaltensweisen zu zeigen.

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Bundespräsident Gauck bei einer Diskussionsveranstaltung mit Bürgern: Eine Demokratie erfordere Kompromissbereitschaft und Geduld - statt Hass und Hetze, sagt er. Quelle: dpa

Bautzen Angesichts zunehmender Unzufriedenheit mit der Flüchtlingspolitik der Regierung hat Bundespräsident Joachim Gauck eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema angemahnt. Dabei reiche es nicht, hinterm Computer etwas „zusammenzuposten“, sagte er am Freitag bei einer Diskussionsrunde mit Bürgern im ostsächsischen Bautzen. Demokratie erfordere Kompromissbereitschaft und Geduld. Hass und Hetze gehörten nicht dazu. „Und wir wollen auch nicht akzeptieren, dass Brandsätze fliegen.“

Vor knapp drei Wochen war auf eine noch nicht bezogene Asylbewerberunterkunft in Bautzen ein Brandanschlag verübt worden. Fremdenfeinde hatten anschließen unverhohlen ihre Freude über das Feuer geäußert. Einzelne behinderten die Feuerwehr beim Löschen. Wer den Brand gelegt hat, ist bisher nicht bekannt.

Zum Auftakt seines Besuchs war Gauck im Rathaus von Bautzen mit Bürgermeistern aus der Region zusammengekommen. Bei dem Gespräch, an dem auch Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) teilnahm, ging es um die Auswirkungen des Flüchtlingszuzugs in den Kommunen. Am Nachmittag war noch ein Empfang des Bundespräsidenten für ehrenamtlich engagierte Bürger geplant.

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