Flüchtlinge in Europa Merkel fordert eine Reform des Dublin-Systems

„Es muss daran gearbeitet werden, Dublin zu verändern.“ Bundeskanzlerin Angela Merkel hat ein Umdenken in der Flüchtlingspolitik gefordert. Das bisherige System funktioniere nicht mehr.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel fordert ein Umdenken bei der Verteilung von Flüchtlingen. Das Dubliner-System funktioniere nicht mehr. Quelle: ap

Bremerhaven Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich für eine radikale Reform der Flüchtlingsverteilung in der EU ausgesprochen. Das sogenannte Dublin-System, nach dem Asylbewerber dort aufgenommen werden, wo sie zuerst ankommen, funktioniere nicht mehr, sagte Merkel auf einer CDU-Veranstaltung am Freitag in Bremerhaven.

„Es muss daran gearbeitet werden, Dublin zu verändern.“ Vor allem Italien, Griechenland und Malta drängten auf eine Reformen. „Wir sind dazu bereit, weil wir die Flüchtlinge ja eh kriegen“, sagte sie mit Hinweis darauf, dass im vergangenen Jahr in Italien zwar 170.000 Flüchtlinge ankamen, aber nur 67.000 Asylanträge gestellt wurden. Stattdessen stellen immer mehr Einreisende ihre Anträge in Bayern oder Baden-Württemberg.

„Es ruft alles nach einem System, bei dem wir die Bevölkerungszahl mit einbeziehen und die Wirtschaftskraft“, sagte Merkel. Aber auch die Asylverfahren und die Registrierung müssten überall in der EU nach den gleichen Standards abgewickelt werden.

Dann könne man auch überlegen, ob Asylverfahren nicht etwa in Italien bearbeitet würden und diejenigen, die bleiben könnten, über die EU verteilt würden. Etliche EU-Staaten hatten auf einem Sondergipfel zur Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer aber Vorbehalte und wollen aus innenpolitischen Gründen die Zahl von Asylbewerbern begrenzen.

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