Flüchtlingskrise Bundespolizei greift immer mehr Flüchtlinge an Güterzügen auf

Trotz eisiger Temperaturen machen sich immer mehr Flüchtlinge auf Güterzügen aus Italien auf den Weg nach Deutschland. Die Flüchtlinge verstecken sich meist unter Lastwagen, die von der Bahn über die Alpen gebracht werden.

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Die Bundespolizei meldet einen Anstieg von Flüchtlingen, die auf Güterzügen aus Italien auf den Weg nach Deutschland sind. Quelle: dpa

München Immer mehr Flüchtlinge machen sich auf Güterzügen aus Italien auf den lebensgefährlichen Weg nach Deutschland. „Die Zahl steigt ganz klar an“, sagte ein Sprecher der Bundespolizei in München am Montag. Auf den Münchner Güterbahnhöfen, wo die Züge meist morgens ankommen, seien allein in den ersten Dezembertagen 37 illegal eingereiste Menschen aufgegriffen worden, viele von ihnen aus Eritrea. Im gesamten November seien es 120 Personen gewesen, im Oktober lediglich 47. Die Flüchtlinge verstecken sich zumeist unter Lastwagen, die per Huckepack-Verkehr von der Bahn über die Alpen gebracht werden.

Am Wochenende starben zwei Migranten auf einem Güterzug aus Italien auf dem Weg durch Österreich. Sie waren in ihrem Versteck unter Lastwagen auf einem Güterzug nach Polizeiangaben vermutlich erfroren. Ihr Ziel sei wohl Deutschland gewesen, teilte die Tiroler Polizei mit. Auf der Strecke durch die Alpen sinken die Temperaturen nach Behördenangaben bereits auf unter als minus zehn Grad ab, hinzu kommt der Fahrtwind auf den meist ungeschützten Güterwaggons.

Die Bundespolizei, die für die Sicherung der Grenzen und der Bahnanlagen zuständig ist, stimme sich nun mit den Behörden in Österreich und Italien über verschärfte Kontrollen der Güterzüge ab, sagte der Sprecher.

Parallel will das Land Bayern nach Angaben aus Sicherheitskreisen künftig an den Grenzkontrollen mitwirken. Es gebe Gespräche zwischen dem Freistaat und dem Bund darüber, dass die Landespolizei ihre Bundeskollegen bei der Grenzsicherung unterstütze. Diese ist Aufgabe der Bundespolizei. Vom bayerischen Innenministerium war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

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