#FreeDeniz Wie im Netz für die Freilassung von Deniz Yücel protestiert wird

Die Anklage des inhaftierten Journalisten Deniz Yücel in der Türkei sorgt nicht nur in Medien und Politik für Empörung und Solidaritätsbekundungen. Auch in den sozialen Netzwerken formiert sich Widerstand.

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Das Gebäude von Axel Springer plakatiert den Hashtag #freedeniz auf dem Gebäude. Der in der Türkei inhaftierte Journalist Deniz Yücel ist Korrespondent für die „Welt“, die bei Axel Springer erscheint. Quelle: dpa

Wenn Ihnen heute auf Twitter, Facebook und Co. ein Foto von einem Schreibblock begegnet, auf dem der Hashtag #freedeniz verbreitet wird, dann handelt es sich dabei um eine Solidaritätsbekundung für den inhaftierten Türkei-Korrespondenten Deniz Yücel von der "Welt". Nach zwei Wochen in Polizeigewahrsam ordnete am der Haftrichter am Montagabend Untersuchungshaft für Yücel an.

Seitdem wird offen protestiert. Tausende Tweets sind bisher geschrieben, bei Facebook werden die Protestbekundungen eifrig geteilt. In einigen Tageszeitungen erschienen am Dienstag Anzeigen, die "Freiheit für Deniz" forderten. Dahinter steckt eine Initiative von prominenter Autoren und Entertainern um Jan Böhmermann, Sibylle Berg und Shahak Shapira.

Seit dem Dienstagmorgen wurde auf Change.org einen Petition angelegt, um die Initiative zu unterstützen. Gegen 12.30 Uhr unterzeichneten bereits mehr als 26.000 Menschen die Forderung nach einer Freilassung des Journalisten.

Nicht nur Journalisten und offizielle politische Institutionen solidarisieren sich mit dem Deniz Yücel. Auch Politiker melden sich zu Wort, verlinken auf ihren Facebook-Seiten auf Petitionen. Der Bundesvorsitzende der Grünen, Cem Oezdemir, ruft derzeit sogar zu etwas völlig Grünen-Untypischen auf: Er fordert alle auf, heute das Auto nicht stehen zu lassen, sondern sich an einem Autokorso zu beteiligen.

Dieser Autokorso wird von der Facebook-Seite "Free Deniz" organisiert und soll heute zwischen 16 und 17 Uhr in Frankfurt, Wien, Hannover, Zürich, Berlin, München, Köln, Bremen, Leipzig und Bielefeld stattfinden. Nicht ausgeschlossen, dass sich bis dahin noch weitere Städte anschließen.

Auch Justizminister Heiko Maas äußerte sich öffentlich auf seinen Seiten, um klarzumachen, dass das "Wegsperren missliebiger Journalisten" nicht mit seinem Verständnis von Pressefreiheit vereinbar sei.

Auch der eigene Twitter-Kanal von Deniz Yücel wird mittlerweile wieder bespielt. Über seine Anwälte ließ er am Wochenende einen Bericht über die Haftumstände veröffentlichen, der dort auch verlinkt ist.

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