Gabriel gibt sich optimistisch Schulz wird Kanzler – trotz Kiel-Schlappe

Bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein hat die SPD ihr zweitschlechtestes Ergebnis in dem Bundesland erzielt. Außenminister Sigmar Gabriel hat den Glauben an den „Schulz-Zug“ aber noch nicht verloren.

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Outgoing Social Democratic Party (SPD) leader Sigmar Gabriel and incoming party leader and candidate in the upcoming general elections Martin Schulz arrive for an SPD party convention in Berlin, Germany, March 19, 2017. REUTERS/Axel Schmidt Quelle: Reuters

Berlin Außenminister Sigmar Gabriel gibt sich trotz der Wahlniederlage seiner SPD in Schleswig-Holstein zuversichtlich, dass SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz im Herbst Regierungschef wird. Nach zwölf Jahren an der Spitze der Regierung seien CDU und CSU ausgelaugt, sagte der frühere SPD-Vorsitzende der "Passauer Neuen Presse" vom Montag. „Die Union ruht sich viel zu sehr auf Erfolgen von gestern aus.“ Schulz werde Kanzler, weil er unverbraucht und kraftvoll sei.

Bei der Landtagswahl am Sonntag hatte die SPD von Ministerpräsident Torsten Albig ihr zweitschlechtestes Ergebnis in dem nördlichsten Bundesland erzielt. Nach dem vorläufigen Endergebnis wurde die CDU unter ihrem Spitzenkandidaten Daniel Günther mit 32,0 (2012: 30,8) Prozent mit Abstand stärkste Partei vor der SPD, die auf 27,2 (30,4) Prozent absackte. Drittstärkste Partei blieben die Grünen mit 12,9 (13,2) Prozent vor der FDP, die deutlich auf 11,5 (8,2) Prozent zulegte. Die rechtspopulistische AfD schaffte mit 5,9 Prozent auf Anhieb den Sprung in den Kieler Landtag, in dem auch der von der Fünf-Prozent-Hürde ausgenommene Südschleswigsche Wählerverband (SSW) vertreten sein wird, auf den 3,3 (4,6) Prozent der Stimmen entfielen.

Damit stellt die CDU 25 Abgeordnete, die SPD erhält 21 Mandate. Die Grünen sind mit zehn Abgeordneten vertreten, die FDP mit neun. Die AfD bekommt fünf Mandate, der SSW drei. Damit deuten sich schwierige Koalitionsverhandlungen an. Neben einer großen Koalition sind noch Dreierbündnisse aus SPD oder CDU mit Grünen und FDP möglich. Keine der etablierten Parteien will eine Koalition mit der AfD eingehen.

Die Wahlbeteiligung stieg auf 64,2 Prozent nach 60,2 Prozent vor fünf Jahren.

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