Gesundheit Höchster Krankenstand in Bundesverwaltung

Der Krankenstand ist in allen Bereichen der Behörden gestiegen, stellt das Innenministerium fest. Die Arbeitnehmer werden durch jahrzehntelangen Stellenabbau und sich wandelnden Aufgaben permanent gestresst.

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Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack kritisierte: „Die Beschäftigten werden zwischen Personalknappheit und wachsenden, sich stark wandelnden Aufgaben aufgerieben.“ Quelle: dpa

Berlin Der Krankenstand in Behörden des Bundes ist im vergangenen Jahr auf einen Höchststand gestiegen. 2015 fehlten Beschäftigte der unmittelbaren Bundesverwaltung krankheitsbedingt im Schnitt an 20,25 Arbeitstagen, wie aus einer Übersicht des Innenministeriums hervorgeht. Das war etwa ein Tag mehr als 2014. Vor zehn Jahren lag der Krankenstand bei 15,37 Arbeitstagen.

Der Krankenstand sei in allen Bereichen gestiegen. „Die unmittelbare Bundesverwaltung folgt damit dem in der sonstigen Erwerbsbevölkerung vorherrschenden Trend steigender Abwesenheitszeiten“, stellt das Innenministerium fest. Das Durchschnittsalter der Beschäftigten habe im Jahr 2015 bei 45,8 Jahren gelegen.

Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack kritisierte: „Die Beschäftigten werden zwischen Personalknappheit und wachsenden, sich stark wandelnden Aufgaben aufgerieben.“ Jahrzehntelanger Stellenabbau bei immer mehr neuen Aufgaben schlage sich in permanentem Stress und hohen Krankenständen nieder.

„Wir brauchen endlich eine zukunftsfähige Personalpolitik der Bundesregierung“, forderte Hannack. Zwar habe das Innenministerium mit dem DGB tragfähige Konzepte für das Gesundheitsmanagement erarbeitet. In vielen Behörden fehlten jedoch Personal und Finanzmittel für ihre Umsetzung: „Wir fordern einen speziellen Haushaltstitel für behördliches Gesundheitsmanagement und eine ausreichende Finanzierung.“

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