Griechenland Athen will Schulden doch zurückzahlen

Zahlen sie oder zahlen sie nicht? Nachdem der griechische Innenminister am Sonntag klar gemacht hatte, dass das Land die fällige Tilgungsrate an den IWF nicht zahlen kann, rudert ein Sprecher nun zurück und dementierte zudem ein „Katastrophenszenario“.

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Die Athener Regierung jedenfalls ist zuversichtlich, dass es bald zu einer Einigung kommt. Quelle: dpa

Athen Athen will die Verpflichtungen gegenüber seinen Gläubigern erfüllen. Dies sagte der griechische Regierungssprecher Gabriel Sakellaridis Reportern am Montag in Athen. Sakellaridis reagierte damit auf Aussagen des griechischen Innenministers Nikos Voutsis und anderer Regierungsmitglieder vom Vortag, wonach Griechenland die nächsten Tilgungsraten an den Internationalen Währungsfonds (IWF) in Höhe von rund 1,5 Milliarden Euro im Juni nicht zahlen werde, weil die Kassen leer seien.

Gerüchte über die Verhängung von Kapitalverkehrskontrollen in den kommenden Tagen in Griechenland wegen der dramatischen Liquiditätslage dementierte Sakellaridis. Kapitalkontrollen und ähnliche „Katastrophenszenarien“ werde es nicht geben, sagte er.

Der Athener Regierungssprecher teilte weiter mit, die Verhandlungen mit den Gläubigern würden am Dienstag in Brüssel fortgesetzt. Athen sei optimistisch, dass es bald zu einer Einigung kommen werde. Die Bedingungen nach so langen Verhandlungen für eine Einigung seien reif, sagte Sakellaridis.

Aus dem Ende Juni auslaufenden Hilfsprogramm stehen noch 7,2 Milliarden Euro zur Verfügung. Die Kassen in Athen sind leer. Im Juni müssen allein an den IWF gut 1,5 Milliarden Euro zurückgezahlt werden. „Die vier Raten für den IWF im Juni belaufen sich auf 1,6 Milliarden Euro“, hatte Voutsis am Sonntag in einer Sendung von „Mega TV“ gesagt. Dieses Geld werde nicht überwiesen, da es nicht vorhanden sei. „Das Geld ist nicht da, um weggeben zu werden“, so Voutsis wörtlich.

Am Tag zuvor hatte der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras die internationalen Geldgeber zu Kompromissen aufgerufen. „Wir haben Zugeständnisse gemacht, aber wir haben auch unsere Grenzen“, sagte der Regierungschef auf einer Veranstaltung seiner linken Syriza-Partei in Athen. Er werde unvernünftigen Forderungen, etwa bei der Höhe der Mehrwertsteuer oder einer weiteren Öffnung des Arbeitsmarkts, nicht nachgeben.

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