Günther Schuh Politiker aus Protest

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Potenziale heben

Die Wirtschafts-Giganten aus NRW
Das Logo von Evonik Quelle: dpa
Beim Abstich wird der Himmel über dem Hüttenwerk Krupp Mannesmann (HWK) in Duisburg von hellem Feuerschein erleuchtet Quelle: dpa
Homepage von Abus Quelle: Screenshot
Die Kombo zeigt die Schilder von Aldi Süd und Aldi Nord Quelle: dpa
die Zentrale der Rheinmetall AG in Düsseldorf. Quelle: dpa/dpaweb
Das Verwaltungsgebäude der Bertelsmann AG in Gütersloh Quelle: dpa/dpaweb
Der geschäftsführende Gesellschafter der Tengelmann-Gruppe Karl-Erivan W. Haub hält einen Tengelmann-Prospekt. Quelle: AP

Wofür braucht es bei Ihren Ideen die Politik?

Wir haben zu viele rechtliche Hürden für die Kooperation zwischen Unis und Unternehmen. Da müssen wir etwas lockern, zudem braucht es auch die führende Hand. Wir müssen Punkte schaffen, an denen die Unternehmen einsteigen können mit Geld und Personal.

Aber das macht abhängig.

Man muss darauf achten, dass die Kooperation nicht einseitig verläuft. Bei uns in Aachen ist eine Muss-Voraussetzung, dass nicht nur ein Unternehmen, sondern mindestens eine Handvoll mit im Boot ist. Man darf die Unabhängigkeit aber nicht ideologisch überzeichnen. Die Unis sind längst ein substanzieller Wirtschaftsfaktor, ein Ort der Begegnung. Diesen Auftrag müssen wir stärken.

Allein als Koordinator würden Sie als Minister aber nicht weit kommen.

Nicht in allen Feldern genügt das. Es gibt zum Beispiel eine Chance, durch das Nebeneinander von Wirtschaftswachstum hierzulande und Schuldenkrise in Europa. Wir werden ein Projekt anstoßen, den „ökologischen Eigenheimbau“, eine neue Form der Eigenheimzulage. Damit bauen wir Vermögen auf und heilen die Wohnungsnot. Vor allem: Es macht die Menschen fröhlich! Das ist in der aktuellen Programmatik unmöglich, weil man keine Flächen versiegeln will. Ich kann diese vorsätzlich falschen Aussagen nicht leiden.

Was ist daran falsch?

Wir haben in den Städten Industriebrachen, auch da, wo die Bevölkerung wächst. Industrie ist heute tendenziell kleiner als früher. Eine Montagefabrik für 1000 Autos am Tag hätte vor 20 Jahren 30.000 Quadratmeter, heute hat sie 20.000. Wir können den Wohnungs- und Eigenheimbau fördern, ohne weitere Flächen zu versiegeln.

Und wie soll dieser Umbau finanziert werden?

Wir haben es durchgerechnet – es ist haushaltsneutral. Man generiert sogar einen kleinen Überschuss, wenn man Mehrwertsteuer und Anteile an anderen Steuern mitrechnet...

Schuhs Finger, in einen dicken Verband gehüllt, bewegt sich zur Demonstration nach oben. Beim Schlauchbootfahren hat er sich in einem Metallring am Kai festgehalten, dann gab ein anderer Gas. „Oh, jetzt muss ich aufpassen“, lacht er. Wenn Schuh von seinen Ideen berichtet, wird deutlich: Er will sie unbedingt umsetzen. Die politische Karriere bildet das Beiwerk.

Falls Frau Kraft sich das mit dem Personalwechsel doch noch mal überlegen würde und Sie bitten würde, Ihre Ideen umzusetzen…

Nein, als Minister stehe ich nur der CDU zur Verfügung. Meine Bereitschaft, mitzumachen, hängt überwiegend an den beteiligten Personen.

Wo stehen Sie überhaupt politisch?

Ich mag den werteorientierten Ansatz der CDU. Ich bin aber auch den Grünen dankbar – für eine steilere Bewegung des Augenöffnens. Mein Hauptanliegen in der Politik ist, unsere vorhandenen Potenziale zu heben.

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