HWWI-Studie Diese Städte haben das größte Potenzial

Deutschlands Großstädte sind gut für die Zukunft gerüstet. Seit der Finanzkrise hat sich ihre Wirtschaft besser entwickelt als der Bundesdurchschnitt. Ein Überblick der zehn Städte mit dem größten Potenzial.

Platz 10: EssenKeine Stadt erholte sich seit der Finanzkrise 2008 so gut wie Essen: Das Bruttoinlandsprodukt der Ruhrmetropole stieg bis 2010 um 15,7 Prozent. In der Stadt sitzen große Unternehmen, wie RWE, ThyssenKrupp, E.On Ruhrgas, Schenker und Hochtief. Neben der Universität Duisburg-Essen sitzt hier mit der Folkwang-Universität eine der renommiertesten Musik- und Kunsthochschulen Deutschlands.Quelle: Das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) hat untersucht, wie die 30 größten deutschen Städte für die Zukunft gewappnet sind. Dabei wurden unter anderem die ökonomische Leistungsfähigkeit, die Bereiche Bildung und Innovation, Internationalität, Erreichbarkeit, Bevölkerung und Erwerbstätigkeit betrachtet. Quelle: dpa
Platz 9: StuttgartDie Automobilhochburg Stuttgart landet auf Platz 9 der Städte mit dem größten Potenzial. Außer Daimler und Porsche sitzen hier zahlreiche mittelständische Automobilzulieferer. Mit 22 Prozent haben mehr als ein Fünftel aller Stuttgarter Beschäftigten einen Hochschul- oder Fachhochschulabschluss. Nur München hat bei Hochqualifizierten einen gleich hohen Wert. Da wundert es nicht, dass in Baden-Württembergs Landeshauptstadt 48,9 Prozent aller Beschäftigten in wissensintensiven Wirtschaftszweigen – das ist der Spitzenwert in Deutschland.   Quelle: dpa
Platz 8: WiesbadenIn Wiesbaden haben etwa 12.000 Unternehmen ihren Sitz - vom Handwerksbetrieb bis zu größeren Konzernen. Hessens Landeshauptstadt hat zwar nur rund 280.000 Einwohner, bildet aber mit dem angrenzenden Mainz in Rheinland-Pfalz ein länderübergreifendes Doppelzentrum mit insgesamt rund 480.000 Menschen. Quelle: dpa
Platz 7: DresdenDresden bildet das Zentrum der wirtschaftsstärksten Region der neuen Bundesländer. Die Kulturstadt hat eine hohe Anziehungskraft nicht nur für Touristen. Zwischen 2005 und 2011 stieg die Bevölkerung dort um sieben Prozent. Nur Münster und München hatten höhere Zuwächse. Doch fehlt es in Dresden an jungen Menschen. Mit 15,6 Prozent hat die Stadt den drittniedrigsten Anteil Deutschlands an unter 20-Jährigen. Quelle: dpa
Platz 6: KölnVor allem Versicherungen, wie Axa, HDI Gerling, Gothaer und Generali haben ihre Zentralen in Köln aufgeschlagen. Auch zahlreiche internationale Autohersteller haben ihren Deutschland-Sitz hier, wie Ford, Toyota und Volvo. Im September 2013 wird mit dem Chemiekonzern Lanxess auch ein Dax-Unternehmen am Rhein seine Zentrale eröffnen. Außer Unternehmen zieht es auch immer mehr Menschen nach Köln:  Mehr als eine Millionen Bürger leben dort seit 2010, bis 2025 soll die Bevölkerung um vier Prozent steigen. Quelle: dpa
Platz 5: BerlinVor allem bei jungen Menschen ist die Bundeshauptstadt beliebt: Zwischen 2005 und 2011 zogen mit 176.628 Personen nirgendwo sonst so viele 18- bis unter 30-Jährigen hin. Damit hat auch die Zahl der Erwerbstätigen mit neun Prozent an der Spree am zweitstärksten zugenommen - nach Bonn mit 9,7 Prozent. Dies ist ein erfreulicher Trendwechsel, da in Berlin von 2000 bis 2005 die Erwerbstätigkeit noch um 2,1 Prozent abgenommen hatte. Quelle: dpa
Platz 4: DüsseldorfDüsseldorf zieht Investitionen an: 2011 gab es nirgends so viele ausländischen Direktinvestitionen, wie in der Rheinmetropole. Mit 61 Projekten stieg ihre Anzahl um 256 Prozent. Auch Düsseldorfs Bevölkerung wächst – und zwar bis 2015 um 3,8 Prozent. In der NRW-Landeshauptstadt sitzen unter anderem Großunternehmen, wie Henkel, Metro, Eon und Rheinmetall. Vor allem Telekommunikationsanbieter, wie Vodafone und E-Plus haben hier ihre Zentrale. Einen anderen starken Wirtschaftszweig bildet die Modebranche, aus der über 800 Firmen ihren Sitz am Rhein haben. Quelle: dpa/dpaweb
Platz 3: BonnZwei Dax-Unternehmen haben in Bonn ihren Sitz: Die Deutsche Telekom und die Deutsche Post. Mit 48 Prozent liegt in Bonn der Anteil der Bürger, die mit einem Hochschulabschluss ins Berufsleben starten, auf dem zweiten Platz hinter Hamburg (50,6 Prozent). Dementsprechend liegt der Anteil der Beschäftigten mit Hochschulabschluss mit 20,9 Prozent im oberen Bereich des Städtevergleichs.  Die Erwerbstätigkeit nahm zwischen 2005 und 2010 in Bonn um 9,8 Prozent zu, die Bevölkerung um 4,8 Prozent. Quelle: dpa
Platz 2: MünchenMünchen ist auf dem Vormarsch: Belegt Bayerns Landeshauptstadt derzeit noch Platz 2, könnte sie zukünftig auf den ersten Rang aufsteigen, weil sie in keinem der betrachteten Bereiche Defizite aufweist. Vor allen anderen Städten liegt sie etwa beim Bevölkerungszuwachs: Dieser betrug hier zwischen 2005 und 2011 rund 9,7 Prozent.  Diese neuen Einwohner tummeln sich auf engem Raum:  Mit 4.436 Einwohnern je Quadratkilometer hat München die größte Bevölkerungsdichte Deutschlands. Spitzenreiter ist München auch beim erwarteten weiteren Bevölkerungswachstum, das bis 2025 etwa 5,6 Prozent betragen soll. Die Beschäftigten sind knapp zur Hälfte in wissensintensiven Branchen tätig: Mit einem Anteil von 48,1 Prozent landet die bayrische Metropole auf Platz 2 hinter Stuttgart. So wundert es nicht, dass sich München mit 22 Prozent den ersten Platz mit Stuttgart beim Anteil der hochqualifizierten Beschäftigten teilt. Diese arbeiten zum Beispiel in einem der sieben Dax-Unternehmen in der Stadt – nirgends sitzen so viele wie in München. Quelle: Blumenbüro Holland/dpa/gms
Platz 1: Frankfurt am MainDie Stadt mit dem größten Potenzial Deutschlands ist das Finanzzentrum Frankfurt am Main. Hier sitzen drei Dax-Unternehmen – alle aus dem Finanzbereich: Die Deutsche Bank, die Commerzbank und die Deutsche Börse. 41,6 Prozent der Beschäftigten arbeiten hier in wissensintensiven Branchen. Dementsprechend ist auch der Bildungsstand am Main sehr hoch: Weniger als vier Prozent der Frankfurter Schüler verlassen hier die Schule ohne Hauptschulabschluss, nirgendwo sonst in Deutschland ist dieser Wert so niedrig. Vor allem ist die Internationalität der Bankenmetropole hoch: Dank Europas drittgrößtem Flughafen beträgt die durchschnittliche Reisezeit von Frankfurt zu 41 europäischen Agglomerationszentren 185,9 Minuten – ebenfalls der niedrigste Wert in Deutschland. Mit 17,3 Prozent hat Frankfurt die meisten ausländischen Studenten und mit 15,6 Prozent zweitmeisten ausländischen Arbeitnehmer hinter München (16 Prozent). Vor Bayerns Hauptstadt muss sich Frankfurt in Acht nehmen. Im Vergleich zu den Vorgängerstudien 2008 und 2010 hat sich der Abstand zwischen beiden Städten zunehmend verringert. Die ausführliche Studie des HWWI finden Sie hier. Sehen Sie dazu auch Städteranking der WirtschaftsWoche. Quelle: dpa
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