In den beiden Südländern liegt die durchschnittliche Verfahrensdauer im Zivilrecht bei 4,1 Monaten. Am längsten dauern Zivilprozesse im Schnitt in Thüringen (6,1 Monate), Bremen (5,7 Monate) und im Saarland (5,6 Monate). Zu diesen Ergebnissen kommt eine noch unveröffentlichte Studie des Münchner ifo-Instituts, über die jetzt exklusiv die WirtschaftsWoche berichtet.
„Was die durchschnittliche Effizienz des Justizsystems betrifft, gibt es zum Teil erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern“, schreiben die Autoren Niklas Potrafke, Marina Riem und Christoph Schinke in einem Gastbeitrag für das Magazin. Bei der sogenannten Erledigungsquote – dem Anteil der erledigten Fälle an allen anhängigen Verfahren – liegen Bayern (72,7 Prozent) und Baden-Württemberg (71,9 Prozent) vorn, gefolgt von Hamburg (70,7 Prozent). Die niedrigsten Werte verzeichnen Thüringen (63,5 Prozent), Bremen (64,7 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (66 Prozent).
Fazit der Wissenschaftler in der WirtschaftsWoche: „Deutschlands Gerichte arbeiten vergleichsweise effizient, es gibt aber noch Luft nach oben.“ Verfahren weiter zu beschleunigen, würde dem Wirtschaftsstandort Deutschland nutzen.
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