IG Metall fordert 5,5 Prozent mehr Lohn Gewerkschaft geht selbstbewusst in Tarifverhandlungen

Für IG Metall-Chef Detlef Wetzel besteht „für die konjunkturelle Schwarzmalerei der Arbeitgeber kein Anlass“. In den anstehenden Tarifverhandlungen fordert die Gewerkschaft unter anderem einen kräftigen Lohnaufschlag.

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IG-Metallchef Detlef Wetzel. Deutschlands größte Gewerkschaft geht mit saftigen Forderungen in die anstehende Tarifrunde. Quelle: dpa

Hamburg Die IG Metall will in den bevorstehenden Tarifverhandlungen für die 3,7 Millionen Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie einen kräftigen Lohnaufschlag durchsetzen. Der Vorstand übernahm am Donnerstag erwartungsgemäß das von den regionalen Tarifkommissionen beschlossene Forderungspaket.

Darin verlangt Deutschlands mitgliederstärkste Gewerkschaft neben 5,5 Prozent höheren Löhnen und einer Neuregelung der Altersteilzeit auch bezuschusste Bildungszeiten für die Beschäftigten.

Die Forderung sei wirtschaftlich vernünftig und sichere den Arbeitnehmern einen angemessenen Anteil an der konjunkturellen Entwicklung, sagte IG Metall-Chef Detlef Wetzel in Frankfurt. „Für die konjunkturelle Schwarzmalerei der Arbeitgeber besteht kein Anlass“, fügte er hinzu.

Die Arbeitgeber lehnen hohe Gehaltsaufschläge mit Verweis auf die verhaltene Konjunktur ab. Während sie sich bei der Altersteilzeit kompromissbereit zeigen, wollen sie einen tariflichen Anspruch auf Weiterbildungszeiten nicht festschreiben.

Die regionalen Verhandlungen sollen Mitte Januar beginnen. Den Anfang machen Bayern und der traditionelle Pilotbezirk Baden-Württemberg. In Bayern war in der zurückliegenden Tarifrunde der Durchbruch erzielt worden. Vereinbart wurden damals bundesweit Lohnerhöhungen in zwei Stufen um insgesamt 5,6 Prozent.

Es wird mit einer harten Tarifauseinandersetzung gerechnet, weil die Positionen weit auseinander liegen. Bereits Ende Januar kann die Gewerkschaft zu Warnstreiks aufrufen. Parallel zu der bundesweiten Runde verhandelt die IG Metall über einen neuen Haustarif für 115.000 Beschäftigten an den zehn deutschen Standorten von VW. Auch hier will die Gewerkschaft 5,5 Prozent höhere Löhne durchsetzen. Die Gespräche darüber sollen Anfang Februar beginnen.

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