Nürnberg Der Boom der deutschen Wirtschaft hat die Arbeitslosigkeit 2017 auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung gedrückt. Bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) waren im vergangenen Jahr durchschnittlich 2,533 Millionen Frauen und Männer ohne Job registriert. Das seien 158.000 weniger als 2016, teilte die Behörde am Mittwoch mit. Die Quote sank auf 5,7 Prozent von 6,1 Prozent im Jahr 2016. „Der Arbeitsmarkt hat sich 2017 sehr gut entwickelt“, erklärte BA-Chef Detlef Scheele nach dem vierten Rückgang in Folge. „Dabei hat er nicht zuletzt von einem breit angelegten Konjunkturaufschwung profitiert.“
Auch im Dezember hielt der positive Trend an. Unter Herausrechnung jahreszeitlicher Schwankungen nahm die Erwerbslosenzahl im letzten Monat des Jahres um 29.000 ab. Von Reuters befragte Ökonomen hatten hier lediglich einen Rückgang von 12.000 erwartet. Im Dezember waren 761.000 offene Stellen bei der BA gemeldet, 103.000 mehr als vor einem Jahr.
Hinter der sinkenden Arbeitslosigkeit steckt der Aufschwung der deutschen Wirtschaft, die acht Jahre in Folge gewachsen ist. Getragen wird er derzeit von steigenden Konsumausgaben, florierenden Exporten, einem Bauboom und höheren Investitionen. Den meisten Experten zufolge wird der Jobboom bis mindestens 2019 anhalten. Dann soll nach Prognose des Münchner Ifo-Instituts die Zahl der Arbeitslosen auf rund 2,2 Millionen sinken.