Kampf gegen Schlepper Bundeswehr beteiligt sich an Mittelmeer-Einsatz

Verdächtige Schiffe anhalten, durchsuchen, beschlagnahmen: 950 deutsche Soldaten sollen künftig im Mittelmeer patrouillieren, um Menschenschmugglern das Handwerk zu legen – und Schiffbrüchige zu retten.

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Das Bundeskabinett hat die Ausweitung des Bundeswehreinsatzes gegen Schleuser im Mittelmeer beschlossen. Quelle: dpa

Berlin Die Bundeswehr beteiligt sich am Kampf gegen Schlepperbanden im Mittelmeer. Der Bundestag beschloss am Donnerstag die Teilnahme von bis zu 950 Soldaten an einem entsprechenden EU-Einsatz. Auf hoher See sollen sie Schiffe, die im Verdacht stehen, für Menschenschmuggel und Menschenhandel benutzt zu werden, anhalten, durchsuchen, beschlagnahmen und umleiten. Das Mandat ist bis zum 31. Oktober 2016 befristet.

Es handelt sich um die zweite Phase eines bereits laufenden Mittelmeereinsatzes der Europäischen Union. Während es bislang vor allem darum geht, Informationen über Schlepper und ihre Netzwerke zu gewinnen, soll künftig im mittleren und südlichen Mittelmeer aktiv gegen sie vorgegangen werden. Unabhängig davon bleibt auch die Rettung von Schiffbrüchigen Auftrag der deutschen Marine.

Im vergangenen Jahr kamen rund 170.000 Migranten über das Mittelmeer nach Italien und Malta. Tausende Menschen sind bei der gefährlichen Überfahrt ums Leben gekommen. Für dieses Jahr rechnet das Flüchtlingshilfswerk UNHCR damit, dass etwa 1,4 Millionen Menschen über das Mittelmeer nach Europa gelangen.

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