Kanzlerin Merkel „Vertrauensverlust der Medien muss alle unruhig stimmen“

Parteien, Vereine, Medien – viele Institutionen kämpfen derzeit mit einem Vertrauensverlust in der Gesellschaft. Bei einer CDU-Medientagung sprach Kanzlerin Merkel Bedauern aus: „Das muss uns alle unruhig stimmen.“

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Bei der Veranstaltung bedauerte Merkel einen sinkenden Zusammenhalt in der Gesellschaft. Quelle: dpa

Berlin Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich besorgt über den Glaubwürdigkeitsverlust der Medien geäußert. 60 Prozent der Bürger hätten laut Umfragen wenig oder gar kein Vertrauen in die Medien, sagte Merkel am Donnerstag bei der CDU-Veranstaltung „MediaNight“ in der Parteizentrale in Berlin. Sie betonte: „Das muss uns alle unruhig stimmen.“

Es seien alle betroffen: Parteien, Gruppen, Vereine. Es gehe auch um den Zusammenhalt der Gesellschaft. Merkel machte deutlich, dass sie den Qualitätsjournalismus in Deutschland unter enormem Zeit- und Kostendruck sieht. Die Frage nach der Qualität sei wichtig, sie dürfe nicht in Vergessenheit geraten, mahnte sie.

Die Kanzlerin sprach von einem „riesigen Tempo“, in dem Nachrichten verbreitet würden. Journalisten bräuchten aber Zeit für die Einordnung von Sachverhalten, und Medienhäuser Geld für hochwertige journalistische Angebote. Die Politik habe die Aufgabe, die nötigen Rahmenbedingungen für „eine meinungsstarke und freie Presse zu setzen“.

Merkel ging auch auf den Umgang der Menschen mit Smartphones ein. Die Hälfte der Deutschen schaue in der ersten halben Stunde nach dem Aufwachen auf das Smartphone. „Ob das gesund ist, weiß ich nicht“, sagte sie. Viele seien in der Nacht noch durch aufleuchtende Nachrichten wach geworden. Merkel mahnte: „Denken Sie an ihre Gesundheit!“

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