Kanzlerin trifft Trump Was die Wirtschaft Merkel mit auf den Weg gibt

Vor ihrer US-Reise hat sich Kanzlerin Merkel das nötige Rüstzeug geholt. Die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft lobten die Vorzüge von Freihandel und offenen Märkten – und vertrauen auf den Geschäftsmann Trump.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gibt nach einem Spitzengespräch mit der Deutschen Wirtschaft am 13.03.2017 auf der Handwerksmesse in München (Bayern) eine Pressekonferenz. Foto: Peter Kneffel/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++ Quelle: dpa

München Für dieses Gepäckstück sollte in der Kanzlermaschine noch Platz sein. Ein Paar Handschuh bekommt Angela Merkel vor ihrem Abflug in die USA überreicht. Handgefertigt. Allerdings keine Boxhandschuhe, um dem neuen US-Präsidenten Donald Trump Paroli bieten zu können, sondern das Erzeugnis eines kleinen Handwerkbetriebs aus dem Erzgebirge. Schließlich ist für Washington Schneefall angesagt.

Eher frostig denn heiter bis wolkig ist auch das Verhältnis zwischen den Vereinigten Staaten und Europa, seit die Trump-Regierung das Sagen hat. Es ruhen also große Hoffnungen auf dem Besuch der deutschen Kanzlerin in Washington. Sie muss ausloten, wie ernst es Trump mit seiner America-first-Politik ist.

Die Handschuhe bekommt Merkel in München überreicht. Dort ist sie zu Gast bei den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft, dort holt sie sich das nötige Rüstzeug für ihre USA-Reise. Die deutschen Wirtschaftsvertreter geben ihr mit einem Plädoyer für Freihandel und offene Märkte Rückendeckung. Ihnen ist wie Merkel klar, dass die USA ein zentraler Handelspartner für Deutschland sind.

„Dieser Handel ist für beide Seiten von Vorteil“, sagt Merkel. Das werde sie auch Donald Trump sagen. Sie freue sich auf das Gespräch. Arbeitgeber-Präsident Ingo Kramer betonte, auch die amerikanischen Unternehmen hätten ein großes Interesse daran, weltweit Handel zu betreiben. Das werde auch Geschäftsmann Trump erkennen.

Entsprechend klingt die gemeinsame Erklärung der Spitzenverbände: „Die deutsche Wirtschaft setzt sich entschieden für die Weiterentwicklung des regelbasierten multilateralen Handelssystems mit offener, fairer und wertebasierter Ausrichtung ein.“ Dazu sei nicht nur eine zügige Ratifizierung des Ceta-Abkommens notwendig, sondern auch „der Ausbau weltweiter Partnerschaften“.

Als Reaktion auf die Lage in den USA betonten die Wirtschaftsverbände auch die Bedeutung Europas. „Angesichts der globalen Herausforderungen hat die Festigung der Europäischen Union zusätzliche Bedeutung“, hieß es in der Erklärung. Die EU-Mitgliedsstaaten müssten „durch Strukturreformen eigene angemessene und überzeugende Schritte zur Stärkung von Produktivität und Wachstum“ vornehmen.

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