Krankenversicherung Wechsel für Privatversicherte könnte leichter werden

Die CDU will Privatversicherten einem Medienbericht zufolge den Wechsel ihrer Krankenkasse erleichtern. Auch Versicherte mit mit älteren Verträge sollen dann wichtige Altersrückstellungen übertragen dürfen.

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Behandlung in einem Krankenhaus: Die Altersrückstellungen bei Krankenversicherungen erschweren den Kassenwechsel. Quelle: picture-alliance

Berlin Die Union erwägt offenbar eine Reform der privaten Krankenversicherung, um Kunden den Wechsel zu einem anderen Unternehmen zu erleichtern. Langjährig Versicherte sollten künftig bei einem Anbieterwechsel ihre angesparten Altersrückstellungen mitnehmen dürfen, berichtete das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ am Sonntag.

Der CDU-Gesundheitsexperte Jens Spahn bestätigte die Pläne nicht, dementierte sie aber auch nicht. „Ich halte wenig davon, jetzt jeden Tag wie auf dem Jahrmarkt alle möglichen Positionen zu verkünden“, sagte Spahn. Dies werde alles in Ruhe besprochen, sagte der Abgeordnete und verwies damit auf die sich anbahnenden Koalitionsverhandlungen. Definitiv gebe es dazu kein Papier der Union.

Bislang ist eine Mitnahme von Altersrückstellungen nur für Neuverträge möglich, die ab dem Jahr 2009 geschlossen wurden. Der „Spiegel“ berichtete ohne Angaben von Quellen, die Union prüfe eine Art brachenübergreifenden Pool für die Rücklagen der PKV-Versicherten. Wechselt ein Kunde den Anbieter, könnten die Zugriffsrechte auf sein angespartes Kapital einfach auf die neue Gesellschaft übertragen werden. Das Prinzip solle einer Rückversicherung ähneln.

Die angesparten Rücklagen sollen die Beiträge im Alter dämpfen. Wegen der fehlenden Übertragbarkeit lohnt sich für langjährige Versicherte ein Wechsel meist nicht.

In ihrem Wahlprogramm hielt sich die Union zu diesem Aspekt eher vage. "Die private Krankenversicherung mit ihren individuellen Kapitalrücklagen, um steigende Kosten im Alter abzudämpfen, leistet einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit und Umsetzung von Neuerungen im Gesundheitswesen", heißt es dort lediglich. CDU und CSU lehnen eine Einheitsversicherung ab. SPD und Grüne wollen hingegen eine Bürgerversicherung für alle schaffen.

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