Kriminalstatistik Das sind Deutschlands Einbruchhochburgen

In Deutschland wird immer mehr eingebrochen, die Bundesregierung will deshalb die Zuschüsse für Einbruchschutz erhöhen. In welchen Städten Spezialschlösser am wichtigsten sind.

Rang 20: MönchengladbachDieser Spaziergänger, der in Mönchengladbach-Rheydt in das Haus „u r“ des Künstlers Gregor Schneider schaut, hat natürlich nichts Böses im Sinn. Doch mit 683 Fällen (2012: 971) und 267,4 Einbrüchen je 100.000 Einwohner (2012: 377,5) landet die Stadt der „Fohlen“ beziehungsweise der Borussia Mönchengladbach noch in den Top 20.Quelle: PKS Bundeskriminalamt 2014 Quelle: dpa
Rang 19: BielefeldIn der Statistik der häufigsten Wohnungseinbrüche landet Bielefeld mit 958 Fällen insgesamt und 291,3 Fällen je 100.000 Einwohner (2012: 229,4) auf Platz 19. Quelle: dpa
Rang 18: FrankfurtMit Blick auf die relative Fallzahl liegt Frankfurt auf Rang 18 der einbruchsgefährdeten Großstädte. Hier gab es 2014 etwa 309,4 Einbrüche pro 100.000 Einwohner (2012: 296), das macht 2.170 Fälle in absoluten Zahlen (2012: 2.051). Quelle: dpa
Rang 17: DuisburgIn der Statistik der Wohnungseinbrüche landet Duisburg im unteren Mittelfeld mit 319,6 Fällen je 100.000 Einwohnern (2012: 325,8). Quelle: dpa
Rang 16: KielMit 779 Fällen (2012: 216,1) und 322,5 Einbrüchen je 100.000 Einwohner landet die landet die Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins auf Platz 16. Quelle: dpa
Geringste AufklärungsquoteBesorgniserregend ist eher die geringe Aufklärungsquote der Polizei an der Spree: Nur 6,6 Prozent der Fälle (2012: 6,5) werden aufgeklärt. Nur eine Großstadt erreicht noch weniger, nämlich Mainz (6,1 Prozent). Quelle: dpa
Rang 15: OberhausenEs ist das Wahrzeichen und der große Stolz Oberhausens: Der Gasometer, seit seiner Stilllegung eine einzigartige Ausstellungsfläche. Ansonsten ist die Stadt für hohe Verschuldung und eine recht unschöne Verschiebung aller Aktivitäten in die „Neue Mitte“ rund um das Einkaufszentrum „Centro“ bekannt. Die Einbruchsstatistik für 2014 macht es nicht besser: In Oberhausen kamen 326,6 Fälle auf 100.000 Einwohner (2012: 390,9), insgesamt schlugen die Täter 683 Mal zu (2012: 831). Quelle: dpa
Rang 14: KrefeldIn Krefeld treiben nicht nur die Hells Angels ihr Unwesen – hier werden gerade einige der Club-Mitglieder von der Polizei überprüft, die einen bestimmten Rocker dingfest machen will. Nein, in Krefeld ist über die Aktivitäten der Motorradliebhaber hinaus auch das Risiko recht hoch, von Einbrechern heimgesucht zu werden. 2014 gab es 730 Fälle (2012: 835), das macht 328,7 Fälle pro 100.000 Einwohner (2012: 356,2). Quelle: dpa
Rang 13: HannoverDie politische Kaderschmiede Hannover landet mit 1.721 Einbrüchen (2012: 1.481) und somit 332,0 Fällen je 100.000 Einwohner auf Platz 13 der Großstädte mit der höchsten Einbruchsgefahr. Quelle: dpa
Rang 12: MünsterAlles so schön hell erleuchtet, rund um den Münsteraner Prinzipalmarkt. Die Einbrecher schlagen wohl eher in den weniger illuminierten Seitenstraßen in den Wohngebieten zu. 1.003 Mal in 2012 (2012: 873) und somit 334,7Mal je 100.000 Einwohner (2012: 299,2). Damit landet die Stadt unter den deutschen Metropolen mit den meisten Einbrüchen. Übrigens waren bei diesen Vergehen 85,5 Prozent der Täter männlich, Frauen trauen sich insgesamt selten an „Diebstähle unter erschwerenden Umständen“ heran, wie die Polizei neben Wohnungseinbrüchen auch Automatendiebstähle, Banküberfälle oder Ladendiebstähle nennt. Quelle: dpa
Rang 11: BerlinSchon fast erstaunen mag, dass die Hauptstadt nicht auf den vorderen Rängen unter den Städten mit der höchsten Einbruchsgefahr landet. Natürlich bildet die absolute Zahl der entsprechenden Straftaten mit 12.159 Fällen in 2014 (2012: 12.291) die bundesdeutsche Spitze ab, was allerdings bei den hohen Einwohnerzahlen wenig aussagt. Tatsächlich landet Berlin mit 355,3 Fällen pro 100.000 Einwohner (2012: 351) eher Mittelfeld. Quelle: dpa
Hohe AufklärungsquoteErfurt und Chemnitz sind die beiden Städte in Deutschland mit den höchsten Aufklärungsquoten von 28,5 beziehungsweise 27,6 Prozent. Quelle: dpa
Rang 10: GelsenkirchenSchon ist das Ranking zurück im Ruhrgebiet. Ungnädiger gehen Außenstehende wohl nur mit Gelsenkirchen um. Viele, die den Königsblauen nicht zujubeln, sehen eher wenige Gründe, in die Stadt zu kommen. Auch der Blick auf die Einbruchsstatistik dürfte auf die meisten wenig einladend wirken: mit 932 Fällen in 2014 (2012: 1.011), und somit einem Schnitt von 361,5Einbrüchen je 100.000 Einwohner (2012: 393,9) landet Gelsenkirchen im Mittelfeld der Rangliste. Quelle: AP
Rang 9: BochumBochum war 2014 die Stadt mit dem neunthöchsten Einbruchsrisiko in ganz Deutschland. Auf 100.000 Einwohner kamen 406,7 Einbrüche (2012: 398,7), insgesamt schlugen die Täter 1.471 Mal zu (2012: 1.491). Quelle: dpa
Rang 8: BonnDie ehemalige Bundeshauptstadt darf sich noch immer über die politische Strahlkraft einiger Ministerien und häufig auch noch über hohen politischen Besuch, hier etwa die Klausurtagung der Unions-Vorderen, freuen. Weniger erfreulich ist die Aussicht auf relativ hohe Einbruchskriminalität in Bonn: 2014 gab es 1.289 entsprechende Straftaten (2012: 1.591) – pro 100.000 Einwohner waren dies also 414,1 Fälle (2012: 485,2). Quelle: REUTERS
Rang 7: DüsseldorfIn Düsseldorf nehmen sie sogar die Köpfe der Statuen mit. Tatsächlich scheint in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt nichts sicher, was nicht niet- und nagelfest ist: Mit 2.492 Einbrüchen (2012: 3.205) und somit 416,2 Fällen je 100.000 Einwohner (2012: 541) landet die wohlhabende Rhein-Metropole 2014 bundesweit auf Platz 6. Da erstaunt es auch nicht mehr ganz so stark, dass in Grafenberg, dem wohlhabenden Stadtteil am Fuße der Galopprennbahn, die Zäune mit Zinnen bewährt in die Höhe ragen und etliche Kameras installiert sind. Wer weniger investieren kann, hat offenbar Pech. Denn der Glamour, auf den die Stadt sonst so stolz ist, zieht eben auch die Kriminalität an. Quelle: dpa
Rang 6: AachenDie beschauliche Stadt nahe der holländischen Grenze hat es in sich. In der Statistik der häufigsten Wohnungseinbrüche landet die Stadt mit dem historischen Kaiserdom im Zentrum mit 1.019 Fällen insgesamt (2012: 961) und 421,6 Fällen je 100.000 Einwohner (2012: 369) auf Platz 6. Quelle: dpa
Rang 5: HamburgWer nun über die vergangenen Bilder bereits vergessen hatte, dass es hier nicht um ein NRW-Ranking geht, wird nun wachgerüttelt: Im wohlhabenden Hamburg, wo die Schere zwischen extremem Reichtum und großer Armut relativ weit auseinander geht, gab es 7.490 Einbrüche im Jahr 2014 (2012: 7.094). Quelle: dpa
Rang 4: EssenStil schützt vor Kriminalität nicht. So ließe sich wohl die Bilanz der Stadt Essen beschreiben, die sich selbst mit Zeche Zollverein und dem Folkwang-Museum gern als kulturelle Ruhrgebietsperle präsentiert und so von einigen Nachbarstädten abzuheben versucht. In 2014 gab es hier 2.471 Einbrüche (2012: 2.349), damit kamen 433,6 Fälle auf 100.000 Einwohner (2012: 409,6). Quelle: dpa
Rang 3: DortmundDer U-Turm wacht über Dortmund, doch er wacht wohl nicht streng genug: Die Installationen, die das Gebäude seit dem Kulturhauptstadtjahr ausstrahlt, sind zwar schon von Weitem zu bestaunen und ein wahrer Anziehungspunkt. Einbrüche vermag ihr Licht jedoch nicht aufzudecken. 2.762 Mal wurde in Dortmund 2014 eingebrochen (2012: 2.490), das macht 479,6 Fälle pro 100.000 Einwohner (2012: 428,6). Quelle: dpa
Rang 2: Köln Ja sind die denn Jeck? Die Kölner sollten vielleicht mal ein bisschen weniger feiern und dafür etwas aufmerksamer über ihr Hab und Gut wachen. Möglicherweise würden sich die Einbrecher dann weniger trauen: 2014 schlugen sie in der Perle am Rhein stolze 5.057 Mal zu (2012: 5.012). Damit kommen 489,0 Einbrüche auf 100.000 Einwohner (2012: 492,7). Für die Betroffenen gibt das entsprechend ein böses Erwachen – doch ob ihnen da auch die Feierlaune vergeht? Quelle: dapd
Rang 1: BremenViele schätzen Bremen für den maritimen Esprit bei weniger Hektik als etwa in Hamburg. Doch gleichzeitig steht Bremen sinnbildlich für ein Problem: In den Stadtstaaten ballt sich im Ländervergleich die Kriminalität. Da macht die Hansestadt neben Berlin und Hamburg keine Ausnahme, vor Nordrhein-Westfalen führen sie die Statistik auch bei den Einbrüchen bundesweit an. Bremen selbst ist dabei am stärksten betroffen, 2014 gab es 3.057 Einbrüche (2012: 2.933), das waren 557,3 je 100.000 Einwohnern (2012: 534,9). Macht bundesweit Platz 1 für die Stadt, die auch in anderen Bereichen wie etwa bei Bildungsstatistiken häufig die Rolle des Sorgenkindes ausfüllt. Quelle: dpa
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