Kritik wegen G36 Von der Leyen muss Bestellung von Zieloptiken erklären

Eigentlich wird das Standardgewehr der Bundeswehr ausgemustert – trotzdem gibt Verteidigungsministerin von der Leyen die Lieferung von neuen Zieloptiken frei. Abgeordnete kritisieren jetzt das Verhalten der Ministerin.

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Zu der letzten G36-Lieferung an die Bundeswehr gehören 347 Zieloptiken. Quelle: dpa

Berlin Obwohl das Standardgewehr der Bundeswehr ausgemustert werden soll, hat das Verteidigungsministerium noch vergangene Woche eine Freigabe für die Lieferung von Zieloptiken für das G36 erteilt. Das berichtete das ARD-Hauptstadtstudio am Donnerstag. Am selben Tag, dem 22. April, hatte Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) im Verteidigungsausschuss des Bundestages erklärt, das Gewehr habe in der Bundeswehr wegen Problemen bei der Treffsicherheit keine Zukunft.

Nach Auskunft des Ministeriums handelt es sich um 347 Zieloptiken, die zu der letzten G36-Lieferung an die Bundeswehr gehören. Die 3770 Gewehre in der Kurzrohrversion für Spezialkräfte seien vor dem Regierungswechsel 2013 bestellt worden, sagte ein Sprecher. Der Vertrag für die Zieloptiken sei 2014 geschlossen worden. Gemäß Vertrag musste die Freigabe nach der erfolgreichen Einsatzprüfung automatisch erteilt werden.

Der Bundestagsabgeordnete und Verteidigungspolitiker der Linkspartei, Jan van Aken, sagte der ARD, er fühle sich von der Ministerin getäuscht. Tobias Lindner (Grüne) kritisierte von der Leyens Informationspolitik.

Die bestellten Zieloptiken werden auf eine Schiene nach Nato-Standard montiert. Sie könnten damit nach Auskunft des Ministeriums auch nach einer Ausmusterung des G36 noch zur Verwendung mit anderen Waffen genutzt werden.

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