Martin Schulz „Bin vor TV-Duell mit Merkel nicht nervös“

Obwohl der SPD-Kanzlerkandidat nach aktuellen Umfragen kaum Chancen gegen Amtsinhaberin Angela Merkel (CDU) haben dürfte, glaubt Schulz an einen Sieg der SPD und betont die Unterschiede zwischen ihm und der Kanzlerin.

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Der SPD-Kanzlerkandidat gibt sich trotz der schlechten Umfragewerte für seine Partei optimistisch. Quelle: dpa

Berlin SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz hat Bundeskanzlerin Angela Merkel vorgeworfen, einer direkten Auseinandersetzung mit ihm über das geplante TV-Duell hinaus aus dem Weg zu gehen. Beim TV-Duell am Sonntagabend werde es „zum ersten Mal und leider auch zum einzigen Mal so sein, dass die derzeitige Bundeskanzlerin und ich aufeinander treffen“, sagte der SPD-Chef am Freitag in einem im Internet übertragenen „Bild“-Interview. „Angela Merkel weicht dem ja aus.“ Die Wähler legten große Aufmerksamkeit auf das TV-Duell. „Ich bin nicht nervös, auf keinen Fall.“

Der in Umfragen weit hinter der Union und Merkel liegende SPD-Herausforderer zeigte sich zuversichtlich. Er verwies auf eine Allensbach-Umfrage aus der vorigen Woche, wonach 46 Prozent der Wahlberechtigten noch unentschlossen seien: „Deshalb glaube ich, dass man sehr wohl die Wahl noch drehen kann.“

Als größten Unterschied zwischen ihm und der CDU-Chefin in der Innenpolitik bezeichnete Schulz die Rentenpolitik. „Frau Merkel sagt, bei der Rente brauchen wir nicht einzugreifen. Da bin ich entschieden anderer Meinung.“ Ohne Eingriffe würden das Rentenniveau sinken und die Beiträge steigen. Die CDU wolle die Menschen dann bis 70 arbeiten lassen, warf Schulz der Union vor, in deren Wahlprogamm diese Forderung nicht auftaucht.

Im Diesel-Skandal unterstrich Schulz, dass es die Diesel-Technologie „noch sehr lange geben“ werde. „Die Umrüstung muss zulasten der Konzerne gehen und nicht zulasten der Verbraucher.“

Auf die Beziehungen mit Russland angesprochen plädierte Schulz dafür, einen Ausgleich zu suchen. „Aber ich bin auch dafür, dass wir Klartext reden. Dazu gehören Zwei. Ich glaube, wir müssen den Russen Angebote machen. Aber die machen nur Sinn, wenn Russland bereit ist, auch auf die Angebote einzugehen.“ Russland habe das „internationale Völkerrecht in der Ukraine und durch die Annektierung der Krim massiv gebrochen“.

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