Merkel „Integration gelingt, wenn Menschen sich aufeinander einlassen“

Zur Verleihung des ersten Nationalen Integrationspreises fordert Bundeskanzlerin Merkel die Deutschen dazu auf, offen auf Migranten zuzugehen. Preisträger ist eine kleine Stadt aus dem Sauerland.

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Berlin Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Deutschen aufgefordert, offen auf Flüchtlinge und andere Migranten zuzugehen. „Wir sind überzeugt, dass Integration da am besten gelingt, wo Menschen sich gegenseitig aufeinander einlassen“, sagte die Kanzlerin am Mittwoch bei der Verleihung des von ihr erstmals vergebenen Nationalen Integrationspreises.

Träger des mit 10.000 Euro dotierten Preises ist die Stadt Altena im Sauerland (NRW). Die Kleinstadt bündele vorbildlich verschiedene Instrumente zur Integration, hieß es in der Begründung. In der Jury sitzen etwa der Islamismus-Experte Ahmad Mansour und der Schauspieler Elyas M'Barek.

Merkel sagte, unter den Migranten früherer Generationen seien einige, die auch nach vielen Jahren nicht richtig angekommen seien. Neben den aktuellen Bemühungen um eine Integration von Flüchtlingen müsse man auch diese Menschen im Blick behalten. Zuwanderung könne „eine wirkliche Stärkung unseres eigenen Landes sein“. Voraussetzung dafür sei aber, dass die Integration gelinge.

Altenas Bürgermeister Andreas Hollstein (CDU) dankte Merkel, dass sie sich in der Flüchtlingspolitik nicht von Kritikern habe beirren lassen. Er sagte: „Ich glaube, wir kriegen Deutschland in eine gute Zukunft geführt – und die ist bunt.“ Hollstein hatte für seine offene Haltung gegenüber Flüchtlingen laut Medienberichten Hass-Mails erhalten. Im Oktober 2015 hatten zwei Männer in Altena ein Haus angezündet, weil sie keine syrischen Flüchtlinge als Nachbarn haben wollten.

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