Merkel zu Böhmermann Kunstfreiheit „völlig unabhängig“ von Türkei

Die Kanzlerin äußert sich im Fall Böhmermann: Flüchtling seien das eine, Kunstfreiheit das andere. Beides sei unabhängig von einander. Noch wird der Wunsch der Türkei nach Strafverfolgung von Berlin geprüft.

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Angela Merkel: Die Kanzlerin betont die Presse- und Meinungsfreiheit. Quelle: dpa

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat angesichts der Auseinandersetzung der Türkei mit dem Satiriker Jan Böhmermann die Meinungs- und Kunstfreiheit in Deutschland hervorgehoben. „Diese Grundwerte gelten unbeschadet aller politischen Probleme, die wir miteinander besprechen“, sagte Merkel am Dienstag in Berlin mit Blick auf den mit der Türkei geschlossenen Flüchtlingspakt.

Es gebe ein Interesse der EU und Deutschlands, in der Flüchtlingsfrage mit der Türkei zu einer politischen Lösung und einer Teilung der Lasten zu kommen. Dies alles sei aber „völlig unabhängig“ davon, dass die Grundrechte zur Freiheit der Presse und der Meinung in Deutschland gelten, sagte die Kanzlerin.

Merkel bekräftigte in einer Pressekonferenz mit dem mexikanischen Präsidenten Enrique Peña Nieto, dass ein förmlicher Wunsch der Türkei nach Strafverfolgung Böhmermanns von der Bundesregierung geprüft werde. Diese sehr sorgfältige Prüfung solle in den nächste Tagen abgeschlossen werden. Auslöser der Debatte war ein Schmähgedicht Böhmermanns über den türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan.

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