Mindestlohn Arbeitgeber wehren sich gegen Gewerkschaften

Noch bevor der flächendeckende Mindestlohn in Kraft getreten ist, werfen Gewerkschaften den Unternehmen in Deutschland rechtswidrige Absichten vor. Die Arbeitgeber wehren sich nun und sagen, dass das Stimmungsmache sei.

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Robert Feiger (l-r), IG Bau-Bundesvorsitzender, Frank Bsirske, Vorsitzender der Gewerkschaft Verdi, und DGB-Vorsitzender Reiner Hoffmann, informieren am über ihre Sicht zum Missbrauch bei Mindestlöhnen. Die Arbeitgeber reagieren und werfen den Gewerkschaften

Berlin Vor dem Start des flächendeckenden Mindestlohns haben Deutschlands Arbeitgeber den Gewerkschaften Stimmungsmache gegen die Unternehmen vorgeworfen. „Die Gewerkschaften unterstellen den deutschen Unternehmen rechtswidrige Absichten, bevor der Mindestlohn überhaupt in Kraft getreten ist“, sagte Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

„Statt die Risiken eines flächendeckenden Mindestlohns für Beschäftigung und Konjunktur in den Blick zu nehmen, wird mit haltlosen Vorwürfen Stimmung gemacht.“

Der DGB und Verdi hatten Arbeitgebern vorgeworfen, den Mindestlohn umgehen zu wollen. Zuschläge etwa für besondere Belastungen oder Nachtarbeit würden auf den Stundenlohn angerechnet. Gebühren etwa für Arbeitsgeräte würden in Rechnung gestellt. Der Mindestlohn von 8,50 Euro kommt zum 1. Januar.

Der Arbeitgeber-Dachverband BDA wies auch Kritik an dem Vorhaben zurück, in bestimmten Branchen die Arbeitszeit nicht von Beginn bis zum Ende anzugeben, sondern als Dauer. Das öffne falschen Angaben und Missbrauch Tür und Tor, hatte der DGB kritisiert. Kontrollen durch den zuständigen Zoll sollten quasi unmöglich gemacht werden. Der BDA wertete die Pläne dagegen als Chance, ein bürokratisches Aufzeichnen der Arbeitszeit zu beschränken.

Auch Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) hatte die Verordnung verteidigt: „Das ist mit den Praktikern vom Zoll erarbeitet worden, das erschwert nicht die Kontrollen, sondern das macht sie in der Praxis möglich.“

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