Modernisierungsprogramm Ex-Heeresinspekteur kritisiert von der Leyen

Aus Sicht des früheren Heeresinspekteurs Helmut Willmann stellt Bundesverteidigungsministerin von der Leyen ihre eigenen Popularität über die Bundeswehr. Die Ministerin drücke sich vor den wichtigen Themen.

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Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyenschreitet in Hamburg beim Beförderungsappell die Front ab: Ist ihr ihr eigenes Ansehen wichtiger als das der Bundeswehr? Quelle: dpa

Berlin Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) stellt ihr Ansehen aus Sicht des früheren Heeresinspekteurs Helmut Willmann über Inhalte. „Frau von der Leyen macht nur das, was ihrer Popularität dient, und schließt alle anderen Themen aus“, sagte Willmann dem Magazin „Cicero“ (Juliausgabe).

„Wenn man den Eindruck gewinnt, dass die eigene Person wichtiger ist als die Sache, wird es sehr kritisch“, sagte der Ex-General. „Und diese Grenze hat Frau von der Leyen in der kurzen Zeit im Amt schon deutlich überschritten.“

Die Ministerin drücke sich vor den wichtigen Themen. Sie müsse beantworten, was die Ukrainekrise für das Heer bedeutet oder ob die deutschen Streitkräfte wieder mehr mechanisierte Kräfte bräuchten. „Dazu höre ich von Frau von der Leyen nichts.“ Willmann hatte bis 2001 als Inspekteur des Heeres gedient.

Erst vor kurzem hatte der frühere Generalinspekteur der Bundeswehr Harald Kujat von der Leyen wegen ihres Modernisierungsprogramms für die Truppe kritisiert. Im „Focus“ rügte er, die Ressortchefin habe „ganz offensichtlich keine Ahnung vom Militär“. Sie komme ihm vor „wie eine gute Hausfrau, die ihre Kinder versorgt“. Anfang Juni räumte er ein, sich im Ton vergriffen zu haben. Inhaltlich blieben aber Zweifel, ob die Maßnahmen zweckmäßig und realisierbar seien.

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