Berlin Die Polizei will bei der Fahndung nach den Gewalttätern bei den G20-Krawallen in Hamburg über 2000 Fotos auswerten. Die Bilddateien stammen nach Angaben von Hamburgs Polizeipräsident Ralf Martin Meyer teilweise von Handy-Aufnahmen, die der Polizei zur Verfügung gestellt wurden. Zudem müssten Hunderte Stunden Videoaufnahmen der Sicherheitskräfte ausgewertet werden, sagte Meyer am Dienstag. Bislang seien rund 50 Haftbefehle ausgestellt worden. Für die Fahndung werde eine 170 Mitglieder umfassende Sonderkommission eingesetzt.
Meyer erklärte, bei den Krawallen seien auch ausländische Gewalttäter mit einer „sehr professionellen, kriminellen Straßenkämpfer-Mentalität“ registriert worden. Zu den nun eingeleiteten Maßnahmen gehöre auch die Untersuchung der Tatorte. Dabei werde nach Fingerabdrücken und DNA-Spuren gesucht und Zeugen befragt.
Am Rande des Gipfels der führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) hatten sich am Freitag und Samstag militante Demonstranten Straßenschlachten mit der Polizei geliefert. Bundesjustizminister Heiko Maas bat inzwischen die EU-Partner, bei der Fahndung nach Gewalttätern rasch zu helfen und zügig europäische Haftbefehle zu vollstrecken, die von deutscher Seite ausgestellt würden.