Nebeneinkünfte der Parlamentarier Eine Million Euro mit Nebenjobs

Fast eine Million Euro verdient der CSU-Parlamentarier Peter Gauweiler zusätzlich - auch andere seiner Parteifreunde dürfen sich über hohe Nebeneinkünfte freuen.

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Der stellvertretende CSU-Vorsitzende Peter Gauweiler verdient fast eine Million Euro zusätzlich. Quelle: dpa

Ein Bundestagsjob sollte eigentlich ausfüllend genug sein, allerdings will auch niemand den Anschluss ans Arbeitsleben verlieren, wenn es mit der Politik mal nicht mehr so gut klappt. Das ist einer der Gründe, warum Bundestagsabgeordnete Nebenjobs haben. Manche verdienen mehr, andere weniger. Besonders weit vorne ist der CSU-Bundestagsabgeordnete Peter Gauweiler, der noch eine Anwaltskanzlei in München besitzt. Auf seiner Bundestagsseite listet er 19 Mandanten auf, die er seit seiner Wahl - neben seinem Mandat - betreut hat. Neben seinen Diäten sollen er mindestens 967.500 Euro kassiert haben so hat es abgeordnetenwatch.de berechnet. Damit ist er der Top-Verdiener. Bei der Summe handelt es sich zunächst nur um einen Brutto-Mindestbetrag - es wird vermutet, dass die Einkünfte tatsächlich noch viel höher liegen. Diese Unsicherheit in der Berechnung resultiert daraus, dass es verschiedene Stufen gibt, in denen Nebenverdienste angegeben werden müssen. Die höchste "über 250.000 Euro" ist allerdings nur eine ungenaue Bestimmung tatsächlicher Zahlen. Darüber hinaus gehende Einkünfte müssen nicht mehr angegeben werden. Gauweiler hat zwei Mandaten, die in diese Kategorie fallen. Insgesamt haben die Parlamentarier seit der Bundestagswahl mindestens 6,63 Millionen Euro zusätzlich eingenommen.

Top Ten der Nebeneinkünfte der Bundestagsabgeordneten

Allerdings hat die Mehrzahl der Bundestagsabgeordneten keine zusätzlichen Einkünfte - zumindest keine, die über 1000 Euro hinausgehen. Erst danach müssen sie auf der Bundestagshomepage veröffentlich werden. Lediglich 150 der 631 Abgeordneten haben eine Stufenangabe veröffentlicht. Die meisten allerdings können aus der CSU-Landesgruppe, wie auch Peter Gauweiler. Dort haben 25 der 56 Abgeordneten oder 45 Prozent Nebeneinkünfte; bei der CDU sind es nur 27 Prozent - Platz zwei. Die Liste der Top-Verdiener wird deshalb von den Unionspolitikern dominiert.

Lediglich zwei von zehn Abgeordneten kommen aus der SPD, andere Parteien sind in den Top Ten nicht vertreten. Peer Steinbrück, der ehemalige Kanzlerkandidat findet sich auf Platz neun und soll nach Analyse von abgeordnetenwatch.de jetzt mindestens 159.000 Euro an Nebeneinkünften haben - auch Einnahmen aus Reden, die er etwa bei der Hamburger Sparkasse gehalten haben soll. Allerdings waren es diese hohen Honorare, die dazu geführt haben. dass die Regeln für die Veröffentlichung der Nebenverdienste für Bundestagsabgeordnete geändert wurden - statt drei gibt es nun zehn Stufen.

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