Neulich...in der Kita

Erzieher dringend gesucht!

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Kinder einer Charlottenburger Quelle: dpa/dpaweb

Eine 50-jährige Erzieherin verdient nach 25 Berufsjahren in einer öffentlichen Kita der Stadt Berlin bei voller Stundenzahl rund 2400 Euro brutto – das sind, bei Steuerklasse IV, nicht einmal 1400 Euro netto, bei der Hausfrauen-Ruhighalte-Steuerklasse V etwa 1080 Euro. Berufseinsteiger bringen es kaum auf 1000 Euro netto, für eine Vollzeitstelle. Unterm Strich macht das weniger als sieben Euro pro Stunde – für dieses Geld finden Sie keine Putzhilfe.

Und schon gar nicht die Super-Nanny, die Ihren Kindern nicht nur Liebe und Geduld entgegen - sondern auch noch Englisch beibringen soll, sich mit Gender-Mainstreaming auseinandergesetzt und möglichst ein paar Semester Pädagogik studiert hat.

Kita kostet zwar Geld - rechnet sich aber

Längst gilt es als Binsenweisheit, dass Bildung umso mehr bringt, je früher sie einsetzt. Eine gute Kita mit früher individueller Förderung, mit motivierten und nicht überlasteten Erziehern kostet zwar Geld, doch langfristig kommt sie die Allgemeinheit jedoch viel billiger zu stehen als die Folgen von verpfuschter Frühförderung: mangelnde Deutschkenntnisse, abgebrochene Hauptschulkarrieren, teure Auffangprogramme für Jugendliche ohne Lehrstelle oder gar Langzeitarbeitslosigkeit.

Entweder werten wir den Erzieher-Beruf also endlich auf und bezahlen ihn angemessen. Oder wir hoffen auf den Markt: Sinkendes Angebot von Arbeit bei steigender Nachfrage müsste zu höheren Preisen (Löhnen) führen, ganz von selbst.

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