Nürburgring Rennstrecke steht kurz vor dem Kollaps

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Schimmel im Lindner Hotel?

Die Gruppe

Und auch der Unternehmenswert könnte mit 126 Millionen Euro noch zu hoch angegeben sein. Denn inzwischen zeigen sich immer mehr Baumängel an den 330 Millionen Euro teuren Betonmonstern. NAG-Sprecher Karl-Hein Steinkühler ätzte schon im Februar, die Überlegungen der grünen Wirtschaftsministerin Eveline Lemke zu einem Rückbau am Nürburgring seien „das Eingeständnis, dass ihr Chef Kurt Beck mit seinem angeblichen Freizeitpark vor zwei Jahren eine Schrottimmobilie in die Eifel-Landschaft gestellt hat“.

Probleme bereiten derzeit allerdings auch diverse Bauten von Steinkühlers Klient Kai Richter. Im Partydorf „Grüne Hölle“ ist Medienberichten zufolge Schimmel in der Discothek sowie in zwei der sieben Restaurants aufgetreten. Wie die WirtschaftsWoche von Nürburgring-Mitarbeitern erfuhr, sei nun auch das noble Lindner-Vier-Sterne-Hotel von Schimmel befallen.

Diverse Veranstalter schlagen Alarm

Dazu teilte Steinkühler auf Nachfrage mit: „Die von Ihnen beschriebenen Bauschäden werden derzeit gutachterlich bewertet.“ Die NAG halte sich an den Sachverstand der Experten und erwarte die Vorlage des Ergebnisses. „Erst dann kann eine Bewertung erfolgen und über weiteres Vorgehen entschieden werden.“

Von Seiten der Nürburgring GmbH bestätigte Geschäftsführer Gerd Weisel ebenfalls, dass es Probleme gibt und die Nürburgring GmbH in den vergangenen Wochen mehrere Gutachten in Auftrag gegeben hat. „Das wird gerade von Bausachverständigen untersucht“, sagte Weisel, „ich gehe davon aus, dass es nicht mehr lange dauert, bis die Gutachten vorliegen.“

Die nächsten Wochen werden nicht nur deshalb spannend. Da wegen des Streits zwischen den gekündigten Pächtern und der landeseigenen Besitzgesellschaft des Nürburgrings Rechtsunsicherheit herrscht, mit wem man überhaupt noch gültige Verträge schließen kann, haben diverse Veranstalter Alarm geschlagen. Das Musikfestival Rock am Ring droht ebenso mit einem Abzug wie der ADAC mit seinen Rennveranstaltungen. Und am Nürburgring bleibt nur die Hoffnung, dass der Truck Grand Prix an diesem Wochenende nicht der letzte sein wird.

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