OECD-Studie Deutschland führt bei technischer Ausbildung

Laut der neuesten OECD-Studie hat Deutschland die höchste Quote an Hochschulabsolventen mit MINT-Diplom. Auch in frühkindlicher Bildung ist Deutschland an der Weltspitze.

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In Deutschland gibt es weltweit besonders viele Absolventen in den sogenannten MINT-Fächern. Quelle: dpa

Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) finden bei Studenten in Deutschland mehr Zuspruch als in anderen Ländern. Nach einem am Dienstag veröffentlichten internationalen Vergleich der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) haben in Deutschland 37 Prozent der Hochschulabsolventen ein MINT-Diplom. Das ist die höchste Quote unter den 35 auf Amerika, Asien und Europa verteilten Mitgliedsstaaten der OECD. Weltspitze ist Deutschland demnach auch bei der frühkindlichen Bildung der Drei- bis Fünfjährigen. Mit einer Quote von 90 Prozent liegt die Bundesrepublik klar über dem OECD-Durchschnitt.

Keine Besserung haben die OECD-Experten bei der sozialen Durchlässigkeit des Bildungssystems festgestellt. Seit Jahren klagen Bildungsexperten, dass Kinder von Eltern mit geringer Bildung meistens deren Niveau übernehmen. Demnach ist der Anteil der Hochschulabsolventen mit Eltern, die keine Universität besucht haben, in der Gruppe der 30- bis 44-Jährigen ähnlich groß wie bei den 45- bis 59-Jährigen.

Die Bildungsexperten attestieren dem deutschen Bildungssystem, besser als das anderer Länder auf die Bedürfnisse der Wirtschaft abgestimmt zu sein. Dies zeige sich nicht nur in der hohen MINT-Quote, sondern in der dualen Ausbildung, also der Kombination aus Ausbildung im Betrieb und Schulunterricht. Eine abgeschlossene Berufsausbildung nach dem Dualen System hat mittlerweile jeder zweite unter den 25- bis 34-Jährigen. Dass damit die Chancen auf dem Arbeitsmarkt gut sind, zeigt die Beschäftigungsquote von 86 Prozent. Sie liegt damit fast gleichauf mit der Beschäftigungsquote der Hochschulabsolventen von 87 Prozent.

Nachbesserungsbedarf sieht Bundesforschungsministerin Johanna Wanka bei Frauen-Anteil unter den MINT-Studenten von 28 Prozent. "Auf ihr Potenzial können und dürfen wir nicht verzichten", erklärte die CDU-Politikerin. Frauen müssten besonders gefördert werden. Für die Kultusministerkonferenz kündigte die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann an, die Berufsausbildung nach dem Dualen System weiter zu stärken.

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