Der Schuldenberg in Deutschland ist im vorigen Jahr kaum kleiner geworden. Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherung samt Extrahaushalten standen Ende 2016 mit 2,0 Billionen Euro in der Kreide, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Dies sei binnen Jahresfrist ein Rückgang um 16,1 Milliarden Euro oder 0,8 Prozent. Im Vergleich zum Ende September 2016 sank der Schuldenstand um rund 25 Milliarden Euro.
Alle staatlichen Ebenen konnten 2016 ihre Verbindlichkeiten gegenüber Banken oder privaten Unternehmen abbauen. Beim Bund ging der Wert um 6,1 Milliarden Euro oder 0,5 Prozent auf 1,26 Billionen Euro zurück. Die Länder waren zum Ende des vierten Quartals 2016 mit 605,2 Milliarden Euro verschuldet - das ist ein Minus von 7,7 Milliarden Euro oder 1,3 Prozent.
Hohe prozentuale Rückgänge gab es in Sachsen (– 19,3 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (– 10,3 Prozent). Die relativ gesehen höchsten Anstieg gab es in Hamburg (+ 8,9 Prozent) und Schleswig-Holstein (+ 6,1 Prozent) - "im Wesentlichen bedingt durch die Übertragung von notleidenden Altkrediten der HSH Nordbank an die neu gegründete 'hsh portfoliomanagement AöR' im dritten Quartal 2016", erklärt das Bundesamt.
Der Schuldenstand der Gemeinden und Gemeindeverbände sank im Vergleich zum Ende 2015 mit 1,6 Prozent (minus 2,3 Milliarden Euro) auf 141,9 Milliarden Euro prozentual am stärksten. Ihre Kern- und Extrahaushalte (ohne Stadtstaaten) wiesen 2016 einen Überschuss von rund 5,4 Milliarden Euro aus - im Jahr davor hatte es nur ein Plus von 2,2 Milliarden Euro gegeben. Die Gemeinden in Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg konnten prozentual besonders viel Schulden tilgen. Der Schuldenstand der Sozialversicherung ging um 0,3 Prozent auf 487 Millionen zurück.