Nämlich?
Das Freihandelsabkommen hat als wichtigstes Ziel, den Warenverkehr über den Atlantik auszuweiten. Auf unserem begrenzten Planeten aber ist materielles Wachstum, “growth for ever” das beste Rezept, langfristig wirtschaftlich gegen die Wand zu fahren. Wir müssen unsere Grenzen für den grenzüberschreitenden Handel mit materialintensiven und kurzlebigen Gütern dicht machen. Zum Beispiel mit hohen Zöllen. Das ist das genaue Gegenteil von TTIP.
Der Klimawandel in Zahlen
Um 70.000 km² – das entspricht etwa der Größe Bayerns – ist der Eispanzer der Arktis in diesem Sommer gegenüber 2007 geschrumpft. 2050 könnte das nördliche Polarmeer im Sommer eisfrei sein.
Fast verfünffacht hat sich die Zahl der Wetterkatastrophen in Nordamerika seit 1980. In Asien legte sie um das Vierfache, in Europa um das Zweifache zu.
Rund ein Drittelsaurer sind die Meere geworden. Folge: Korallen, Muscheln und Fische wachsen langsamer. Bis 2100 könnte die Versäuerung um 150 Prozent steigen.
0,4°C ist die Erde seit 1980 wärmer geworden. Bis 2100 könnte sich das Klima um rund vier Grad aufheizen.
Um 5 cm sind die Meeresspiegel seit 1990 im Mittel gestiegen. Bei einer globalen Erwärmung um zwei Grad werden die Pegel wahrscheinlich um 2,7 m höher sein.
Um 15 Prozent sinkt die Reisproduktion bis 2050 in den Entwicklungsländern als Folge der globalen Erwärmung. Bei Weizen werden 13 Prozent weniger geerntet werden.
Wenn schon auf die Politik kein Verlass ist: Was kann der Einzelne tun, um für eine ökologischere Welt zu sorgen?
Die Möglichkeiten sind begrenzt, da darf man sich nichts vormachen. Aber er kann die richtigen Leute in die Parlamente schicken. Die heutige Wirtschaft zwingt uns, die Umwelt kaputt zu machen. Per se sollte sich aber jeder Einzelne hinterfragen, was er wirklich braucht. Es geht um Fleisch, Aluminiumfolie, Schuhe, um Schlagbohrer, und um Smartphones, die direkte Verbindung zur NSA. Wir brauchen nicht alle zwei Jahre ein neues Auto oder einen neuen Computer. Auch Frau Merkel und das Heer von Diplomaten nicht. Auch wenn die Werbung uns das weißmachen will. Selbst unsere absichtlich kurzlebigen Autos können 250.000 Kilometer fahren.
Oder ein anderes Beispiel: Ich war letztens hier in Berlin bei einer Sitzung von Hauseigentümern. Da wurde beschlossen, 200.000 Euro für eine mögliche Dachsanierung auf die Seite zu legen. So weit, so gut. Darauf folgte aber der Antrag, die Dachsanierung auf Verdacht in zwei Jahren durchzuführen. Nach dem Motto: „Dann machen wir das gleich. Irgendwann muss es ja eh gemacht werden“. Ich dachte, sind die jetzt wahnsinnig geworden!? Das muss nicht sein.
Ich liebe Spaß, ich bin kein Spielverderber: Freiheit muss sein, Luxus darf sein – aber wir haben auch eine verdammte Verantwortung für die Chancen unserer Kindeskinder und deren Kinder. Neuanschaffungen machen nur Sinn, wenn sich Reparaturen wirklich nicht mehr lohnen, und wenn neue Dinge Nutzen länger und mit weniger Ressourcenverbrauch erbringen können, ihr ganzes Leben lang. Ich hoffe, dass viele Bürger da schlauer sind als unsere Politiker.