Parteiaustritt Bundesvorsitzende der Christen verlässt die AfD

In der AfD war sie vier Jahre lang Bundesvorsitzende der Christen – nun kann sich Anette Schultner nicht mehr mit der Partei identifizieren. Am Montag erklärte sie ihren Austritt. Grund sei die „Radikalisierung der AfD“.

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Noch im Mai verteidigte Anette Schultner bei einer Veranstaltung in der Berliner Sophienkirche die Alternative für Deutschland. Damals diskutierte sie über das Verhältnis der Partei zum Christentum. Quelle: dpa

Berlin Die Bundesvorsitzende der Christen in der AfD, Anette Schultner, hat einem Medienbericht zufolge ihren Austritt aus der Partei erklärt. Wie die „Welt“ am Montag unter Berufung auf ein Schreiben Schultners an die AfD-Bundesgeschäftsstelle berichtete, begründete sie ihren Schritt mit der „Radikalisierung der AfD“.

Ob sich Schultner, die dem bürgerlich-konservativen Lager zugerechnet wurde, der neuen Partei der ehemaligen Parteichefin Frauke Petry anschließen will, blieb zunächst unklar. Schultner hatte es im vergangenen Mai außerhalb von Niedersachsen zu einer gewissen Prominenz gebracht, als sie trotz Protesten vieler Christen als AfD-Vertreterin an einer Podiumsdiskussion auf dem Evangelischen Kirchentag teilnahm. Schon damals sagte sie, einige Entwicklungen in der Partei bereiteten ihr Sorgen.

Schultner war früher in der CDU. Sie ist der Meinung, die Kirchen sollte sich weniger politisch einbringen, sondern darauf konzentrieren, den christlichen Glauben zu verbreiten. In den vergangenen drei Wochen hatten neben Petry noch einige weitere Mandatsträger die AfD verlassen, darunter der Bundestagsabgeordnete Mario Mieruch und Petrys Ehemann, der frühere NRW-Landtagsfraktionschef Marcus Pretzell.

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