Parteichefin geht Petry will jetzt auch aus AfD austreten

Einen Tag nach ihrer Ankündigung, nicht Teil der Bundestagsfraktion der AfD zu werden, kündigt die Parteichefin auch ihren Austritt aus der Partei an. Andere führende Parteimitglieder hatten diesen Schritt gefordert.

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AfD-Parteichefin Frauke Petry hat erklärt, dass sie ihre Partei verlassen wird. Quelle: Reuters

Dresden Die AfD-Bundesvorsitzende Frauke Petry wird aus ihrer Partei austreten. „Klar ist, dass dieser Schritt erfolgen wird“, sagte sie am Dienstag in Dresden, allerdings ohne einen genauen Zeitpunkt zu nennen.

Zuvor hatte Petry bereits angekündigt, dass sie ihr Amt als Fraktionsvorsitzende im Sächsischen Landtag aufgeben werde. Auch der Parlamentarische Geschäftsführer Uwe Wurlitzer und die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Kirsten Muster würden ihre Ämter in der Fraktion „mit Ablauf des heutigen Tages“ aufgeben, sagte Petry.

Die 42-Jährige hatte bei der Bundestagswahl am Sonntag ein Direktmandat gewonnen. Am Montag erklärte sie, dass sie der neuen AfD-Bundestagsfraktion nicht angehören wolle. Der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen legte ihr daraufhin den Austritt aus der Partei nahe. Petry hatte erklärt, sie wolle der Fraktion nicht angehören, sondern vorerst als fraktionslose Abgeordnete im Bundestag sitzen. Ob sie jetzt versuchen wird, eine eigene Partei zu gründen, ist noch unklar. Dafür müsste sie mindestens 35 Abgeordnete auf ihre Seite ziehen.

Unterdessen ist die neue AfD-Fraktion im Bundestag zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammengetreten. Auf die Frage, ob er mit weiteren „Abtrünnigen“ rechne, sagte Spitzenkandidat Alexander Gauland am Dienstag vor Sitzungsbeginn in Berlin: „Ich hoffe nicht.“ Alice Weidel, die im Wahlkampf gemeinsam mit ihm das AfD-Spitzenteam gebildet hatte, sagte, bislang seien keine entsprechenden Tendenzen erkennbar.

Die Frage, wer den Fraktionsvorsitz übernimmt, soll spätestens am Mittwoch geklärt werden. Gauland und Weidel hatten durchblicken lassen, dass sie diese Aufgabe gerne gemeinsam übernehmen würden. Die AfD hatte bei der Bundestagswahl am Sonntag 12,6 Prozent der Stimmen erhalten. Ihr fallen damit 94 Mandate zu.

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