Pegida-Nachfolgerin DDFE Oertel kann die Massen nicht mobilisieren

Sie war nicht gerade gut besucht, die erste Aktion der Pegida-Nachfolger vom Verein „Direkte Demokratie für Europa“: Der Protestaufruf um Leitfrau Kathrin Oertel folgten nur wenige Demonstranten – ein holpriger Neustart.

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Das ist ein anderes Bild als bei den Pegida-Demonstrationen im Dezember und Januar: Der Verein Direkte Demokratie für Europa zog nur einige hundert Menschen auf die Dresdener Straßen. Quelle: dpa

Dresden Nach Spaltung der islamkritischen Pegida-Bewegung hat der daraus entstandene Verein „Direkte Demokratie für Europa“ (DDFE) bei seiner ersten Kundgebung keinen großen Zulauf erhalten. Am Sonntagnachmittag versammelten sich in Dresden nur einige hundert Menschen. Angemeldet hatte der Verein 5000. Er war von ehemaligen Pegida-Organisatoren um deren Sprecherin Kathrin Oertel gegründet worden, nachdem es in der Pegida-Führung zum Streit gekommen war. Oertel kündigte am Sonntag an, aus einer Protestbewegung eine Reformbewegung machen zu wollen.

Oertel ging auf das Zerwürfnis unter den Pegida-Organisatoren ein. Sie bedauerte es, dass Anhänger der rechtsextremen NPD durch die Veranstaltungen von Pegida wieder eine Plattform erhalten hätten. Sie sei auch von jenen enttäuscht, die auf Pegida-Demos „Lügenpresse“ skandierten, sagte Oertel. Nach ihrer Darstellung will die neue Initiative DDFE ein „Sprachrohr des Volkes“ sein und Gesprächsrunden für Bürger organisieren.

„Wir fangen wieder ganz von vorne an“, bemerkte Oertel. Später stellte sie ein sieben Punkte umfassenden Forderungskatalog vor. Dabei geht es unter anderem um Meinungsfreiheit, innere Sicherheit, ein Einwanderungsgesetz und Asyl. Von Islamisierung ist keine Rede mehr. Der neue Verein möchte alle zwei Wochen auf die Straße gehen und die Anhänger über den geeigneten Tag abstimmen lassen. Nur der Montag ist tabu - der solle „Pegida-Tag“ bleiben, hieß es.

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