Berlin Der Grünen-Verkehrspolitiker Oliver Krischer hat die geplante Ernennung des bisherigen Finanzvorstands Richard Lutz zum neuen Chef der Deutschen Bahn kritisiert. „Die Benennung von Lutz zeigt die Perspektivlosigkeit, mit der die große Koalition das Thema Bahn weiter betreibt“, sagte Krischer der Deutschen Presse-Agentur. „Von Aufbruch keine Spur.“
Lutz stehe für die „Verwaltung des Status Quo“ und nicht für einen Neuanfang für ein Unternehmen, das nachhaltige Mobilität als allererste Priorität ansehe. „Das Gewurschtel zwischen öffentlichem Auftrag und Weltlogistikkonzern geht weiter. Auf der Strecke bleibt der eigentliche Auftrag der DB: Umweltfreundliche und verlässliche Mobilität im Sinne der Kunden und Fahrgäste ermöglichen“, sagte Krischer.
Die große Koalition hat sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur auf Lutz als neuen Chef der Bahn verständigt. Lutz wird damit Nachfolger von Rüdiger Grube, der Ende Januar im Streit um eine Vertragsverlängerung überraschend zurückgetreten war. Der 52-Jährige Lutz führt den Konzern nach dem Abgang Grubes bereits kommissarisch. Er ist seit 2010 Finanzvorstand bei der Bahn. Lutz soll bei der Bahn-Aufsichtsratssitzung am 22. März ernannt werden. Eigentümer der Bahn ist der Bund.