Petry beschwört Einigkeit AfD-Parteiführung will Streit beruhigen

Die Umfragewerte befinden sich im Sinkflug und kein Ende im parteiinternen Streit in Sicht: Schwierige Zeiten für die AfD. Die Parteiführung beschwört Einigkeit, sieht in den Differenzen aber auch Positives.

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Die AfD-Chefin beschwört die Einigkeit der Partei. Quelle: dpa

Bingen Weniger streiten, aber interne Differenzen anerkennen: AfD-Chefin Frauke Petry hat versucht, den internen Streit in ihrer Partei zu beruhigen. „Es kommt manchmal nicht so sehr darauf an, ob und wie sehr wir uns mögen, sondern dass wir gemeinsam nach vorn schauen“, sagte Petry beim Bundeskongress der AfD-Jugend am Samstag in Bingen (Rheinland-Pfalz).

Zuletzt hatte vor allem die Spaltung der AfD-Fraktion in Baden-Württemberg für Spannungen in der Parteiführung gesorgt. Auslöser war der Umgang mit dem Abgeordneten Wolfgang Gedeon gewesen, dem Antisemitismus vorgeworfen wird.

Petry räumte ein, dass die Parteiführung derzeit kein gutes Bild abgebe. Sie verstehe den Wunsch nach Einigkeit. Bei allem Willen zur Zusammenarbeit müsse man aber auch Differenzen anerkennen. „Nur durch diese Reibungen entstehen die tatsächlich guten Lösungen.“

Spannungen hatte es zuletzt auch zwischen Petry und Parteivize Alexander Gauland gegeben, der Petrys Eingreifen in Stuttgart scharf kritisiert hatte. Gauland war am Samstag ebenfalls als Gastredner angekündigt.

Der Vorsitzende der Jungen Alternative (JA), Sven Tritschler, appellierte an die Parteiführung: „Nehmt euch zusammen.“ Der rheinland-pfälzische Landesvorsitzende Uwe Junge mahnte einmal mehr zur Zurückhaltung in der Öffentlichkeit. „Man muss nicht gleich in jedes Mikrofon beißen, dass einem hingehalten wird.“ Die Parteiführung habe die „verdammte Pflicht, den Laden zusammenzuhalten“. Nur so könne man bei künftigen Wahlen erfolgreich sein.

Inhaltlich wiederholte Petry bekannte Positionen: Zuwanderung stoppen, Grenzen schließen, der Islam gehöre nicht zu Deutschland. Wichtiges Ziel sei, Patriotismus zur Normalität in Deutschland zu machen.

Zu dem JA-Kongress kamen auch Vertreter von Jugendorganisationen anderer rechtspopulistischer Parteien in Europa, darunter die französische Front National, die italienische Lega Nord und die FPÖ aus Österreich. Vor dem Gebäude versammelte sich eine Gruppe von Demonstranten. Mit Transparenten wie „Rechtspopulismus stoppen“ protestierten etwa 100 Menschen gegen die Veranstaltung.

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