Ponader hält die Kritik an seiner Person für fehlgeleitet. „Ich gehe absolut offen damit um, dass ich Arbeitslosengeld beziehe“, sagte er Wirtschaftswoche Online.
Seine „Eingliederungsvereinbarung“ mit dem Berliner Jobcenter hat er schon vor Monaten ins Internet gestellt. Aus ihr geht hervor, dass er auch ohne die Zustimmung der Arbeitsagentur auf Reisen gehen kann – der entsprechende Passus wurde vom zuständigen Arbeitsvermittler aus dem Papier gestrichen.
„Dass die Anwesenheitspflicht für mich nicht gilt, ist in der Tat ein Privileg“, räumt Ponader ein. Das System der Arbeitslosenhilfe sei insgesamt unfair. „Wer seine Rechte kennt, kann die Vereinbarung anpassen. Alle anderen haben das Nachsehen.“
Das zuständige Job Center in Berlin sieht in der Ausnahmeregelung denn auch kein Problem. Eingliederungsvereinbarungen seien stets auf den Einzelfall zugeschnitten, so ein Sprecher. „Wenn Herr Ponader in den Abendstunden durch die deutschen Talkshows zieht, dann ist das sein Privatvergnügen.“
Kein Einzelfall
Anders sieht die Sache aus, wenn Ponader als Talkgast eine Vergütung einstreicht. Denn oft werden Talkshow-Gäste für ihren Besuch auch finanziell entlohnt. Für seinen Auftritt bei Markus Lanz erhielt Ponader immerhin 500 Euro. „Solche Einkünfte werde ich nicht nur der Arbeitsagentur mitteilen, sondern auch im Internet veröffentlichen“, sagte Ponader, der sich als Pirat ganz dem Transparenzgedanken verpflichtet sieht.
Tatsächlich dürfte Johannes Ponader in bester Gesellschaft sein, heißt es bei der zuständigen Arbeitsagentur. „Herr Ponader ist nicht die einzige Person im deutschen Fernsehen, die Arbeitslosengeld II bezieht.“