Politologe Werner Patzelt "Die AfD ist keine NPD light"

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Warum sich Sigmar Gabriels Zukunft in Rheinland-Pfalz entscheidet

Wie sollten sich die etablierten Parteien künftig gegenüber der AfD verhalten?

Sie sollten sich öffentlich und redlich mit den Argumenten der AfD auseinandersetzen. Es ist falsch, Problembeschreibungen der AfD abzutun, weil sie von der AfD kommen, und sie ernstzunehmen, wenn Sozialdemokraten sie vorbringen. Vernünftige Vorschläge sollte auch dann aufgegriffen werden, wenn sie von der AfD kommen. Ferner sollten Politiker der etablierten Parteien mit der AfD diskutieren und nicht davonlaufen. Das wäre Feigheit vor Feind.

Die AfD könnte der große Gewinner werden, die SPD der große Verlierer. Muss Sigmar Gabriel um sein Amt als SPD-Chef fürchten?

Wenn seine Parteifreundin Malu Dreyer in Rheinland-Pfalz Ministerpräsidentin bleibt, kann Gabriel SPD-Chef bleiben. Wenn nicht, stellt sich die Kurs- und Machtfrage.

Beim vergangenen SPD-Bundesparteitag wurde Gabriel mit nur 75 Prozent als Parteichef bestätigt. Die Machtfrage steht seitdem latent im Raum. 

Wenn Gabriel hinschmeißt, sollte die SPD seinen Vize Ralf Stegner an die Spitze wählen. Dann wäre die Kursfrage mittelfristig geklärt.

Wie meinen Sie das?

Mit Stegner könnte die SPD auf ein Bündnis mit Grünen und Linken ausgehen. Dann hätten die Wähler endlich eine klare Alternative. Und anschließend wüsste die SPD, welcher Kurs misslingt.

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